Qualität nicht dem Zufall überlassen

Die Erlössituation ist in der Mutterkuhhaltung immer von einer besonders sparsamen Wirtschaftsweise bestimmt. Die Qualität des Produktes Fleisch wird zu selten angemessen honoriert, als dass in der Produktion aus dem Vollen geschöpft werden könnte. Bei zunehmendem Kostendruck muss an allen Schrauben gedreht werden. Dabei wird aber auch oft am falschen Ende gespart.
Mutterkuhhalter müssen ihr Einkommen in der Regel aus dem Verkauf von Absetzern erzielen; ein Erlös, der ihnen nur einmal im Jahr zur Verfügung steht. Um die Kosten gering zu halten, neigen sie häufig dazu, beim Einkauf ihrer Deckbullen sehr preisbewusst zu agieren. Ein günstiger Heckenschütze kommt gerade recht und ist für viele Betriebe nach wie vor die erste Wahl. Dabei wird gerne übersehen, dass dieser günstige Bulle weder eine nachvollziehbare Abstammungsinformation noch eine gesicherte Leistungsvererbung aufzuweisen hat.
Grundsätzlich ist hierbei aber festzustellen, dass das Qualitätsbewusstsein der Mastbetriebe gestiegen ist, die Ergebnisse der Absetzerauktionen sprechen hier eine deutliche Sprache. Bekannt ist auch, dass man für eine gute Absetzerqualität einen guten Deckbullen benötigt – von der für die Bestandsergänzung erforderlichen weiblichen Nachzucht ganz zu schweigen. Die notwendige Sicherheit erhält man mit Reinzuchtbullen, die sich über ihre dokumentierte Abstammung und Leistungsinformation legitimieren.
Einheitliche Absetzergruppen, die die Mastbetriebe hinsichtlich Rasse oder Kreuzung, Alter und Gewicht überzeugen, sind der beste Garant für eine erfolgreiche Vermarktung in der Mutterkuhhaltung.   Simone Hamann-Lahr, LWK RLP