Schwefel zusammen mit Stickstoff düngen

Da Schwefel und Stickstoff gemeinsam in der Pflanze wirken, muss die Schwefelversorgung zusammen mit der Stickstoffdüngung bereits im zeitigen Frühjahr erfolgen.
Schwefel muss die Stickstoffaufnahme begleiten. Es ist darauf zu achten, dass dem Pflanzenbedarf angepasst genügend Schwefel ausgebracht wird. Bei bereits sichtbarem Schwefelmangel sind optimale Erträge nur schwer zu retten.
Da heute nur noch 5 bis 6 kg S/ha aus der Luft eingetragen werden und mit den Ernten ständig abgefahren werden, nehmen die Schwefelvorräte in den Böden weiter ab. Nachwirkungen einer S-Düngung aus den Vorjahren sind nicht gegeben, dies zeigen aktuelle Versuche. Auf bedürftigen Standorten reichen daher die allgemein gültigen Mengenempfehlungen nicht mehr aus, vielmehr sind erhöhte Schwefelgaben notwendig.
Schwefel kann von der Pflanze nur als Sulfat aufgenommen werden, egal ob über das Blatt oder die Wurzel. Für die Blattapplikation bietet sich die Spritzung mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) an. Allerdings reichen die Mengen, die damit ausgebracht werden, zur Vollversorgung der Kulturen nicht aus. Eine Applikation elementaren Schwefels zeigt kaum Wirkungen, da dieser erst zu Sulfat umgesetzt werden muss; dies ist ein langer Prozess.
Zur Versorgung über den Boden gibt es eine Vielzahl bewährter S-haltiger Dünger. Es ist darauf zu achten, dass die für die betreffende Kultur notwendigen S-Mengen ausgebracht werden. Besonders wirkungsvoll ist es, den Schwefel gemeinsam mit der Stickstoff-Düngung auszubringen. Elementare Schwefelanteile allerdings kommen im Anwendungsjahr kaum zur Wirkung.

Schwefelmangel ist oft in Jahren festzustellen, in denen der Boden auf Grund der Herbst-und Winterwitterung nur schwach durchwurzelt ist. In diesem Fall ist es wichtig, dass die gedüngten Nährstoffe auch für die Wurzeln erreichbar sind. Schwach konzentrierte Dünger haben den Vorteil, dass der Nährstoff gleichmäßig und dicht auf der Fläche verteilt ist. Der Stickstoff-Schwefeldünger Ammonsulfatsalpeter enthält 13 Prozent S. Es fallen 385 Körner/m², damit wird bei gleichmäßiger Ausbringung sichergestellt, dass jedes Korn ein Quadrat von 5x5cm versorgt. Als Bestandteil von Ammonsulfatsalpeter ist der Schwefel demnach um das vierfache dichter verteilt als in Schwefellinsen und kann damit eine gleichmäßigere und bedarfsgerechte Versorgung der Kulturen sicherstellen.  

Hermann Kurpjuweit, K+S,
LAD Hessen, Rheinland-
Pfalz, Saarland