Namen und Nachrichten

Die Zukunft des jahrzehntealten Milch- und Fettgesetzes kommt auf den Prüfstand. Das ist vergangene Woche auf dem Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrie-Verbandes (MIV) deutlich geworden. Dort übte der MIV-Vor­standsvor­sitzende Dr. Karl-Heinz Engel Kritik an einzelnen Regelungen des Gesetzes, die es Bundesländern offenbar erlauben, einer Molkerei Milchlieferanten zuzuweisen, auch wenn diese von dem Landwirt nicht beliefert werden will. Engel hält hier Europarecht für verletzt. Im Bundeslandwirtschaftsministerium sieht man diese Kritik als Signal aus der Wirt­schaft, das Gesetz anzupacken.

Auf der gleichen Veranstaltung sprach sich Engel für image- und absatzfördernde Gemeinschaftsaktionen von Molkereien nicht nur im Export, sondern auch im deutschen Heimatmarkt aus. Für einzelne Bereiche kann Engel sich nun ein Anknüpfen an Aufgaben der CMA vorstellen, die sich nach dem Verfassungsgerichsurteil weiterhin in der Abwicklung befindet. „Wir sollten den Mut haben, uns um solche Dinge zu kümmern, um eine Gemeinschaftslösung zu finden und den Imagefaktor zu stärken“, sagte Engel, der beispielsweise die Ernährungsaufklärung in Schulen, das Essverhalten der Deutschen und das Thema Nachhaltigkeit als Bereiche ansieht, wo Imageförderung künftig ansetzen sollte. Für die Ausfuhrförderung hat sich die Export-Union für Milchprodukte der „German Export Association for Food and Agriproducts“ (GEFA) angeschlossen, in der auch die übrigen Branchen der Ernährungswirtschaft untergebracht sind.