Resistenzentwicklung bei Ungräsern schreitet voran
Enge Fruchtfolgen mit einem hohen Anteil an Winterungen sind heute üblich und ermöglichen den Ungräsern ideale Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Tatsache ist der wichtigste Grund für die zunehmende Ungrasproblematik. Werden in solchen Anbausystemen zusätzlich frühe Saattermine angestrebt und weitgehend auf die wendende Bodenbearbeitung verzichtet, so entwickeln sich konkurrenzfähige Ungraspopulationen.
Diese hohen bis sehr hohen Ungrasdichten beinhalten immer einen gewissen Anteil natürlich resistenter Biotypen in einer Population. Der ständige Einsatz von Herbiziden mit gleicher Wirkungsweise verursacht einen hohen Selektionsdruck. Über einen längeren Zeitraum werden Nachkommen resistenter Pflanzen bevorzugt.
Neben den ackerbaulichen Maßnahmen – wie beispielsweise eine Fruchtfolgeauflockerung – ist der Wirkstoffwechsel von größter Bedeutung. In jeder Gebrauchsanleitung für Herbizide ist ein „HRAC-Code“ (zum Beispiel A oder C) angegeben, der die Wirkklasse des Mittels charakterisiert; diese ist über die Fruchtfolge zu wechseln. Ausführliche Informationen zum Stand der Resistenzentwicklung in den jeweiligen Landkreisen sind bei den Pflanzenbauberatern erhältlich. Marco Schneider, LLH