Rohstoff für die Gartengestaltung

Bauholz aus dem Wald

Wer ein Stück Wald besitzt oder die Erlaubnis hat, Holz aus einem Wald zu nutzen, der denkt in erster Linie an die Nutzung von Brennholz. Doch unsere Wälder haben mehr zu bieten. Besonders Lärchenholz lässt sich gut als Baustoff im Garten einsetzen.

Die Rinde, die beim Holzbearbeiten anfällt, lässt sich als Wegbelag im Garten verwenden.

Foto: Himmelhuber

Lärchenholz ist im Vergleich zu Fichte oder Kiefer besonders wetterbeständig. Es dient deshalb vorzugsweise für den Bau von Gartenhäusern, Holzterrassen, Pergolen oder anderen Baulichkeiten unter freiem Himmel. Ähnlich gute Eigenschaften hat Douglasienholz. Diese ursprünglich nordamerikanischen Nadelbäume kommen zunehmend in heimischen Wäldern zum Einsatz, zumal sie einen besonderen forstwirtschaftlichen Wert haben.

Douglasien sind schnellwüch­sige Bäume, die eine ungewöhnliche Höhe erreichen. Das Holz kommt nach der Verarbeitung in der Holzindustrie vor allem durch die Baumärkte in den Handel. Aus Douglasienholz entstehen ebenso wie aus Lärchenholz haltbare Holzterrassen, Sichtschutzzäune und andere Gestaltungselemente. Hier sei erwähnt, dass Lärchenholz stärker „arbeitet“ als das Holz anderer Bäume.

Lärchen haben nie einen zentralen Kern. Die Stämme müssen deshalb vom Kern getrennt werden. Nach dem Zuschnitt zu Brettern und der Trocknung bleibt das Holz recht formstabil. Balken aus Lärchenstämmen drehen sich mit der Zeit und sind für Pergolen weniger gut geeignet. Für Wintergärten werden deshalb Leimholzbalken verwendet.

Beim Bau von Holzterrassen nutzen die Holzbaufirmen Kiefern- oder Fichtenbalken als Konstruktionshölzer. Diese erhalten einen Wetterschutz mit Bitumenbahnen. Darauf kommen dann die Lärchenholzbretter. Beim Bau von Gestaltungselementen im Garten ist Lärchenholz als Rundholz aber durchaus gut geeignet. Die geschälten Stammstücke haben sich für den Bau rustikaler Pergolen, von Palisadenzäunen, als Zaunpfosten, für Hochbeete oder für massive Möbel bewährt. Als solche sind sie haltbarer als etwa Fichten- oder Kiefernhölzer.

Selbstverständlich lassen sich Lärchenholzbretter nach dem Zuschnitt im Sägewerk auch für andere Baulichkeiten, wie Holz­terrassen, als Schalung für Holzschuppen, Spielhäuser oder Bretterzäune nutzen. Das gilt auch für weniger wetterfeste Hölzer aus Kiefer, Fichte und anderen Arten, die eventuell einen Anstrich erhalten oder durch eine Kesseldruckimprägnierung einen besseren Verrottungsschutz bekommen.

Neben den Stämmen für Balken und Bretter haben auch Abfälle einen Wert im Garten. So lassen sich die Gipfel als Bohnenstangen und Tomatenpfähle zurichten oder als Baumpfähle nutzen. Selbst die Zweige eignen sich nach dem Zerkleinern im Häcksler noch als Wegbelag oder zum Mulchen unter Hecken. Das gilt auch für die Rinde, die beim Schälen anfällt.

Jetzt ist die beste Zeit zum Holzmachen

Im Winter ist ohnehin die beste Zeit zum Holzmachen. Dann können im Zuge der Brennholzgewinnung ausgewählte Stämme für Bauholz geschnitten werden. Zudem fällt eng stehendes Schwachholz für Pfähle und Stangen an. Die Stämme kommen nach dem Fällen ins Sägewerk, wo sie auf das gewünschte Maß zu Balken und Brettern zugeschnitten werden. Die Lagerung und Trocknung erfolgt dann zu Hause in Stapeln unter Dach oder unter einer Abdeckung.

Der Holzzaun mit Rosenbogen ist ebenfalls aus Lärchenholz.

Foto: Himmelhuber

Individuelles Spielhaus aus Lärchenholz.

Foto: Himmelhuber

Eine rustikale Pergola aus Rundholz.

Foto: Himmelhuber

Terrassen mit bearbeitetem Lärchenholz bauen.

Foto: Himmelhuber

Die Rundhölzer für eine Pergola, für Zaunpfosten, für ein Hochbeet, ein Kompostsilo oder für andere Objekte werden direkt im Garten zugerichtet. Der Bau dieser und anderer Gartenelemente kann sofort nach der Holzgewinnung erledigt werden.

Konstruktiver Holzschutz am besten geeignet

Der beste Schutz für Gartenelemente aus Holz ist ein konstruktiver Holzschutz. Insbesondere ist eine direkte Bodenberührung zu vermeiden. Ebenso ist zu verhindern, dass Regenwasser stehen bleibt. Für die Errichtung einer Pergola, eines Holzzauns, eines Rosenbogens und dergleichen sind Punktfundamente nötig. Dazu eignen sich Bodeneinschlaghülsen oder Schraubdübel, die keine Betonfundamente brauchen und dennoch sicheren Halt geben. Da­rauf stehen die Pfosten luftig und verrottungssicher.

Oben werden Zaunpfosten schräg angeschnitten, angespitzt oder abgerundet, damit das Regenwasser zügig abläuft. Ein wirksamer Holzschutz an den gefährdeten Stirnseiten und Schnittstellen von Pfosten sind Abdeckungen mit Brettchen oder Blechen.

Für Tomatenpfähle, Bohnenstangen und dergleichen ist kein Holzschutz nötig. Sie werden nach vielen Jahren einfach durch neue Pfähle oder Stangen ersetzt.

Als besonders haltbar haben sich Hölzer aus unterständigem Baumbestand bewährt, die langsam gewachsen sind und enge Jahresringe haben. Daraus werden auch die typischen Hanickelzäune angefertigt, die sich besonders zur Einfriedung von Bauerngärten eignen. Das beste Holz dafür stammt von Hainbuchen, Esskastanien oder anderen Harthölzern, die selten oder zum Umschneiden zu schade sind. Allerdings fallen Hartholzstämmchen gelegentlich beim Auslichten zu dichter Baumbestände an.

Holz im Garten nutzen:

  • nach dem Zuschnitt im Sägewerk und der Trocknung für Holzterrassen, Konstruktionshölzer für Gartenhäuser und andere Baulichkeiten,
  • für Gestaltungselemente, wie Pergolen, Zäune, Kompostsilos, Hochbeete,
  • für rustikale Gartenmöbel,
  • als Hilfsmittel, wie Bohnenstangen, Tomatenstäbe und Baumpfähle,
  • nach dem Häckseln als Wegbelag und Mulchmaterial,
  • die geschälte Rinde eignet sich ebenfalls als Wegbelag und zum Mulchen. Nach der Verrottung kann die Rinde als Rohstoff zum Mischen von Substraten nützlich sein, insbesondere für Moorbeetsubstrat. Frische Rinde ist jedoch ungeeignet. Sie wirkt durch den Gehalt an Harz und Lignin wachstumshemmend. Rindenhumus entsteht erst durch die Kompostierung. Peter Himmelhuber