Massiver Spinnmilbenbefall 2009 und Konsequenzen

Akarizide – im Versuch keine Minderwirkung oder Resistenz festgestellt

Das Phänomen der grünen Einzelbäume.

In der abgelaufenen Obstsaison 2009, kam es in den wärmeren Regionen von Rheinland-Pfalz lokal zu Spinnmilbenkalamitäten an Apfel, aber auch bei Zwetschen und Kirschen. Beim Apfel waren vor allem die Sorten Elstar, Braeburn und Fuji betroffen.

Der Schlupfbeginn der Larven aus den Wintereiern begann in der Erpolzheimer Gemarkung am 10. April. Dies ergaben die visuellen Kontrollen am mehrjährigen Holz und an den Blütenbüscheln. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich frühblühende Apfelsorten im Stadium BBCH 57 bis 59 (Rote Knospe bis Ballonstadium). Der Witterungsverlauf am Standort Neustadt für die Monate April bis Mai 2009: Mit Minimumtemperaturen von 10 °C und Maximumwerten von 25 °C während der ersten sechs bis sieben Tage nach dem Schlupfbeginn der Larven aus den Wintereiern (10. bis 16. April) herrschten optimale Bedingun­gen für die Milbenentwicklung, sodass bereits am 17. April 80 Prozent der Milbeneier geschlüpft waren. Zu diesem Zeitpunkt war bei Gala die Königsblüte geöffnet.

Noch am selben Tag wurde zur frühen Milbenbekämpfung mit Kanemite SC gegen die aus den Wintereiern geschlüpf­ten Larven aufgerufen. Von kurzen Kältephasen immer wieder unterbrochen, konnten über den gesamten April bis in den Mai hinein tageweise Maximumtemperaturen von 23 bis 25 °C registriert werden. In der zweiten Maihälfte stiegen die Tempera­turen deutlich und überschritten an einzelnen Tagen die 30 °C-Marke. Aufgrund dieser optimalen Bedingungen schritt die Larvenentwicklung rasch voran, sodass bereits früh im Mai eine massive Eiablage auf den Blättern durch die Obstbaumspinnmilbe festzustellen war. Der Schlupf der Sommergeneration begann an den letzten Maitagen. Am 29. Mai erfolgte der Warnaufruf zur Bekämpfung der Sommergeneration mit Kanemite SC, Envidor oder Milbeknock.

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