Schneeschieben nicht zu jedem Preis

Winterdienst als Nebeneinkommen – keine Kompromisse machen

Für Landwirte bietet sich beim Winterdienst in Städten und Gemeinden oder auch für Privatkunden und Firmen eine Gelegenheit, ihre Maschinen in der kalten Jahreszeit besser auszulasten und eine zusätzliche Einkommensalternative zu realisieren. Aller­dings sollte man den Wert seiner Dienste nicht zu gering schätzen. Wie sich verschiedene Anbieter das Schneeräumen und Streuen bezahlen lassen, hat das LW in einer nichtrepräsentativen kleinen Umfrage zusammengestellt.

Wer Schnee räumt oder streut; sollte seine Dienstleistungen nicht unter Wert verkaufen.

Foto: Becker

Verlässliche Zahlen oder Richtsätze, was ein Landwirt für Winterdiensteinsätze in Rechnung stellen sollte, gibt es praktisch nicht. Daher sind auch die Abrechnungsmodelle sehr unterschiedlich, die von einer Komplettpauschale bis hin zu einer reinen Vergütung nach Stunden reichen. Ob man also von den vergangenen eher strengen Wintern beim Anbieten von Winterdienstleistungen profitiert hat oder nicht, hängt auch davon ab, ob man pro Stunde oder quasi pro Winter bezahlt wird.

Ein gewerblicher Winterdienst-Anbieter aus dem Südhessischen setzt zum Beispiel auf eine Mischform: Der Kunde zahlt eine Pauschale für eine Saison (November bis April) und bei jedem notwendigen Einsatz einen Stundensatz von 150 Euro, der aber je nach Stundenzahl gestaffelt wird. Als Beispiel wurde für einen 5000 m² großen Parkplatz folgendes Angebot genannt: 1500 Euro Pauschal für fünf Einsätze (à ca. 2 Stunden); weitere Einsätze werden nach Stunden abgerechnet.

Ein anderes Modell wird im Raum Frankfurt von einem landwirtschaftlichen Anbieter favorisiert: Hier zahlt der Kunde ausschließlich pauschal zwischen 2 und 5 Euro/m² für die sechsmonatige Saison – egal wieviele Einsätze dann gefahren werden müssen. Man rechne mit über die Jahre rund 15 Einsätzen pro Winter; im aktuellen seien es aber schon über 40 gewesen. Der Fahrer wiederum erhält 400 Euro pauschal pro Monat.

Mit rund 100 Euro/h rechnet man beim Maschinenringe Wetterau, der als Vermittler und Organisator von Winterdienst-Einsätzen auftritt, was übrigens auch eine entsprechende Versicherung beinhaltet. Auch hier werden Verträge für mindestens eine Saison abgeschlossen und nicht „auf Abruf“ gearbeitet (s. www.winterdienst.com).

Fazit: Die Preisgestaltung für den Winterdienst ist sehr individuell und hängt neben der betrieblichen Situation vor allem von der Beschaffenheit der zu betreuenden Objekte ab (Entfernung, Größe, Zuschnitt usw.). Als Anbieter sollte man seine Kosten für die Maschinenbereitstellung, Material und Rüstzeiten im Griff haben und auch die eigene Entlohnung nicht zu niedrig bewerten. KB