Fragen zur Bioenergie? Hier gibt es Antworten

Bioenergie-Beratungsangebot der BLE für Rheinland-Pfalz

Im Rahmen eines Projekts der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), berät die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zum Thema Bioenergie in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Berater unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung decken die breite Themenpalette „Bioenergie“ ab.

Die Biomasseproduktion zur Erzeugung von Bioenergie muss standortangepasst erfolgen. Sie sollte im Optimalfall im erzeugenden Betrieb oder in dessen unmittelbarer Nähe genutzt werden. Um Lager- und Transportkosten, aber auch die ökologischen Auswirkungen des Transports von Biomasse, möglichst gering zu halten, müssen einerseits verlässliche regionale Partner und andererseits technisch ausgereifte logistische Konzepte gefunden werden. Überlegungen zur nachhaltigen, d.h. einer weitgehend politik- und fördermittelunabhängigen Wirtschaftlichkeit des Projekts sollten ebenfalls bereits während der Planungsphase angestellt werden.

Klärung von Grundsatzfragen

Vor dem Einstieg in die Bioenergie-Erzeugung müssen in den meisten Fällen grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden: Biomasse-Heizwerk, Festbrennstoffe, Biogas, Kurzumtriebs­plantagen, Energiepflanzenanbau, Bio­kraftstoffe – welche Bioenergie passt zu meinem Betrieb? Welche Anlagengröße ist für meine Flächenausstattung geeignet? Welche Möglichkeiten bestehen einerseits für die eigene Nutzung und andererseits für die lokale anderweitige Verwertung der Energie oder der Einspeisung in andere Netze? Außerdem müssen die Sicherheit bei der Rohstoffbeschaffung, Vertragsgestaltung mit Rohstofflieferanten sowie im Falle von Pflanzenöl auch die Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnungen beachtet werden. Mit den genannten Fragen können sich Bioenergieerzeuger und -nutzer in Rheinland-Pfalz und im Saarland an die Bioenergieberatung der BLE wenden.

Hilfe in der Entscheidungsphase

Wer an der Umfrage zur Bioenergie teilnehmen möchte, sollte den Fragebogen ausfüllen und an das DLR Bitburg schicken.

Foto: fnr

Die kostenlose Beratung ist schwerpunktmäßig auf Land- und Forstwirte in der frühen Planungsphase ausgerichtet. Sie wird aber zunehmend auch von solchen Energiewirten aufgegriffen, bei denen sich Fragen der Erweiterung, der technischen Optimierung ergeben oder bei denen konkrete technische Probleme aufgetreten sind. Gerade in diesen Fällen ist die Produktunabhängigkeit und Unverbindlichkeit der Beratung, aber auch die eigene Zielformulierung zusammen mit einem kompetenten Gesprächspartner, sehr hilfreich. Die BLE bietet Gruppen- und Einzelberatungen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb an – auf Wunsch und bei Bedarf auch sehr kurzfristig. Auf eine umfassende Analyse der betrieblichen Voraussetzungen zum Beispiel im Hinblick auf verfügbare Biomasse und landwirtschaftliche Flächen, Abwärmenutzung, vorhandene Maschinen und Gebäude sowie Infrastruktur und Energieverbrauch folgen in Abstimmung mit dem Landwirt eine Zieldefinition sowie die Definition der nächsten Schritte. Die Beratung erfolgt stets ergebnisoffen. Dauer und Intensität der Beratung werden zwischen Landwirt und Berater abgestimmt. „Ziel der Beratung“, so Projektleiter Frank Lenz, „ist nicht möglichst viele Projekte anzustoßen, sondern gemeinsam nachhaltige Lösungen für den Landwirt zu finden.“

Potenziale erkennen und nutzen

Neben der Unterstützung kompletter Projekte, können auch ganz konkrete Einzelfragen zu Steuer und Recht, technischen und logistischen Lösungen sowie zur privaten und öffentlichen Nutzung von Bioenergie beantwortet werden. Seit Projektbeginn stehen besonders die Fragen zum Energiesteuergesetz, der EEG-Novelle, zu den beiden Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnungen und zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (BimSchV) im Mittelpunkt. Darüber hinaus nehmen Bioenergiewirte und -nutzer gern die Hilfe der BLE rund um Fragen der finanziellen Förderung in Anspruch. Hierzu finden in den nächsten Monaten Informationsveranstaltungen gemeinsam mit den Handwerkskammern und Kommunen statt. Sowohl seitens der Land- und Forstwirtschaft als auch der Kommunen ist in den vergangenen Monaten das Interesse an Kurzumtriebsplantagen (KUP) stark gewachsen. Weitere wichtige Beratungsgegenstände sieht die BLE in Wirtschaftlichkeits- und Schwachstellenanalysen von Biogasanlagen, Planung und Inbetriebnahme von BHKW sowie den Einstieg in den Miscanthusanbau und weiteren „neuen“ Energiepflanzen. Hierzu wird es im frühen Herbst einen Informationstag in Kooperation mit dem DLR Eifel rund um Anbau und Verwendung von Energiepflanzen wie Switchgras, Silphie, Sida und Miscanthus geben.

Netzwerk Bioenergie

Die Bioenergie-Berater legen großen Wert auf ihre Einbindung in die rheinland-pfälzischen und saarländischen Netzwerke, die sich mit Bioenergie oder regenerativen Energien und Nachhaltigkeit allgemein beschäftigen. Mit der regionalen Offizialberatung wie dem DLR Eifel, den Landwirtschaftskammern, den Landesforsten, den Maschinen- und Betriebshilfsringen sowie dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld, wurden inzwischen Partnerschaften aufgebaut. Die mit einigen dieser Partner durchgeführte Veranstaltung zur mobilen Pelletierung von Miscanthus und anderer Biomasse am 2. Februar auf dem Hof Koch in Kenn, stieß bei den 180 Besuchern auf große Zustimmung. In Planung ist neben dem bereits erwähnten Informationstag „Neue Energiepflanzen“ auch ein Klimaschutztag mit dem Pflanzen-Energie-Zentrum Kastellaun (PEZ) am 4. Juli in Kastellaun. Hier sind der Rhein-Hunsrück-Kreis, die Verbandsgemeinde und das Forstamt Kastellaun Partner. Darüber hinaus unterstützen die Bio­energie-Berater der BLE Landwirte bei der Öffentlichkeitsarbeit im Umfeld eines geplanten Projektes und geben Tipps, wann und wie die betroffenen Anlieger und Nachbarn informiert und eingebunden werden sollten. Die interessierte Öffentlichkeit kann bei Veranstaltungen wie beispielsweise den Umweltmessen in Kaiserslautern und Speyer, beim Bedamarkt in Bitburg oder bei den Informationstagen „Heizen mit Sonne und Holz“ im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz bei Trippstadt, den Infostand der BLE-Bio­energieberatung besuchen, dort Material mitnehmen oder einen Termin für eine Vor-Ort-Beratung ausmachen. Erkundigen Sie sich bei Interesse entweder bei der BLE direkt oder unter www.bioenergie-portal.info über das Veranstaltungs- und Informationsangebot der BLE-Bioenergieberatung. ble

Umfrage zu Bioenergie

Um sowohl gegenüber der Fachwelt als auch gegenüber Kommunen, Behörden und Öffentlichkeit auf aktuelles und belastbares Datenmaterial zurückgreifen zu können, wird die BLE in Kürze eine schriftliche Umfrage unter Land- und Forstwirten über die landwirtschaftlichen Wochenblätter durchführen. Die Daten werden anonym erhoben und dienen dazu, die Bioenergieproduktion in Rheinland-Pfalz und im Saarland aktuell und korrekt abzubilden. Bitte beteiligen Sie sich an der Umfrage.

Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen, der hier heruntergeladen werden kann, an folgende Adresse:

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR)
Eifel Westpark 11
54634 Bitburg
Tel. 06561/9480-420
Fax 06561/9480-299

Danke für Ihre Mithilfe.