Produktionstechnik bei später Maisaussaat

In vielen Biogasbetrieben erfolgt die Maisaussaat nach Winterzwischenfrüchten wie Grünroggen oder Feldgras. Der lange Winter in diesem Jahr und der recht trockene April verzögert die Ernte der Zwischenfrucht. Daher wird die Zweitfrucht Mais häufig erst Anfang bis Mitte Mai gedrillt. Was ist hierbei zu beachten? Durch die höhere Tageslichtlänge beim dem späteren Feldaufgang wächst der Mais schnell in die Höhe.

Dieses Wuchsverhalten sorgt für eine unterdurchschnittliche Kolbenausbildung, da der Kolbenansatz schnell zu stark beschattet wird. Aus diesem Grund sollte bei verzögerter Maisaussaat die Bestandesdichte nicht überzogen werden. Zudem darf die N-Versorgung nicht zu üppig ausfallen. Stickstoff fördert das Blattwachstum, verzögert jedoch wiederum eine gute Kolbenbildung, die sowohl für die Fütterung als auch in der Biogasanlage gewünscht wird. Infolge einer hohen N-Düngung erscheint die männliche Blüte häufig früher als die weibliche. Die Folge ist nicht selten eine schlechte Einkörnung.

Für ein uneingeschränktes Wachstum des Maises in der Jugendentwicklung sollten die Nährstoffe immer für die Wurzel verfügbar sein. Das spricht für eine Unterfußdüngung mit P-Düngemittel und für die vorherige Einarbeitung des Stickstoffs vor der Saat. Entscheidend für Bodenbearbeitungsmaßnahmen ist die Ernte der Zwischenfrüchte. Wird der Abtransport durch Fahrzeuge mit unsachgemäßer Bereifung (hoher Luftdruck, geringe Aufstandsfläche) und bei feuchten Bodenverhältnissen durchgeführt, ist eine intensive Bodenbearbeitung vorprogrammiert. Meist ist dann der Pflug gerät der Wahl. Bei sachgemäßer Ernte kann aber auch mit dem Grubber die Primärbodenbearbeitung auf etwa 15 Zentimeter erfolgen. Dr. Marco Schneider, llh