HBV-Ehrenplakette verliehen

Leistungen des Betriebes von Karl-Heinz Behrend gewürdigt

Im nördlichsten Winkel von Hessen liegt der Trendelburger Ortsteil Langen­thal. Ein Ort, der durch seinen starken Anbau von Kirschen bekannt gewor­den ist und in dem man noch heute viele Fachwerkhäuser der im Diemeltal typischen Bauweise findet. Hier liegt auch der Betrieb von Fami­lie Karl-Heinz Behrend, der sich zu einem der führenden Zuchtbetriebe in Hessen entwickelt hat. Das würdigte jetzt der Hessische Bauernverband.

Heinrich Heidel (2. v. r.), Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, überreichte der Familie Karl-Heinz Behrend aus Trendelburg-Langenthal die HBV-Ehrenplakette für besondere Erfolge in der Tierzucht.

Foto: Jost Grünhaupt

Ein Blick in die Entwicklung des Betriebes zeigt, dass auf der Basis von elf ha Fläche und vier Kühen vor 50 Jahren ausgesiedelt wurde und der Kuhbestand über mehrere Aufstockungsphasen auf heute 100 Kuhplätze plus Nachzucht und die dazugehörige Fläche von 93 ha weiterentwickelt wurde. Aufgrund des hohen Grün­landanteils legten Karl-Heinz Behrend und sein im Betrieb tätiger Sohn Rainer den Schwerpunkt auf Milchviehhaltung. Im fünfjährigen Mittel haben sie ein Leistungsniveau von über 10 000 kg Milch mit 4,29 Prozent Fett und 3,35 Prozent Eiweiß erreicht. Auf ähnlich herausragen­dem Niveau liegt die seit vielen Jahren vorhandene Jersey-Herde, die im letzten Jahr eine Durchschnittsleistung von 8 500 kg Milch mit 6 Prozen Fett und 4 Prozent Eiweiß erreichte. Nicht nur die Leis­tungsentwicklung ist es, die den hohen Stellenwert des Zuchtbetrie­bes ausmacht, be­sonders deutlich wird das Niveau durch die sehr guten Einstufungsergebnisse, allein 47 ab 2005 eingestufte Färsen haben diese Marke „sehr gut“ erreicht und 14 Kühe mit drei und mehr Kälbern wurden mit 88 oder mehr Punkten eingestuft. Alleine im abgelaufenen Jahr konnte sich die Familie Behrend über drei mit dem begehrten Zeichen EX ausgezeichnete Kühe freuen. Den gleichen Standard hat die seit über 20 Jahren auf dem Hof befindliche Jersey-Herde; bekannte Siegerkühe wie Henni, Alaska, Corinna oder Amsel haben zur Bekanntheit der Adresse Behrend, Langenthal, beigetragen.

Herausragende Auktionsfärsen

HBV-Vizepräsident Heinrich Heidel ging auch auf die Bedeutung der Präsenz bei den regiona­len Schauen und ihre Wichtigkeit für die Darstellung der Landwirtschaft ein. Dabei ist die Liste der erfolgreichen Schauteilnahmen bei den Holsteins ebenfalls beachtlich, bei der Kreistierschau in Wolfhagen gelangen in den letzten Jahren regelmäßig mehrere Siegertitel. 2008 und 2009 stellte der Betrieb den Champion bei den Holsteins. Über die Landesgrenzen hinweg wurde der Betrieb in den letzten Jahren durch die sehr starke und enorm erfolgreiche Beschickung der Alsfelder Auktionen bekannt. Durchschnittlich 18 abgekalbte Kühe gingen in den letzten 5 Jahren über den Markt, dabei waren häufig die Spitzentiere bei den Auktionen aus dem Stall Behrend. Über diesen Weg hat sich der Betrieb einen hervorra­genden Namen geschaffen, was auch dazu führte, dass ein nordbayrischer Züchter, der zu den sehr zufriedenen Kunden zählt, persönlich zum Ehrentermin anreiste.

Beispielhafter Familienbetrieb

Ein beachtlicher Teil des Erfol­ges ist darauf zurückzuführen, dass Karl-Heinz und Rainer Behrend in den letzten Jahren mehrere erfolgreiche Kuhstämme entwickeln konnten, die sich durch sicheres Leis­tungsvermögen und hervorragen­de Exterieurqualität aus­zeichnen. Inzwischen hat auch die dritte Kuh des Betriebes, die Bypass-Tochter Lena, die 100 000 Liter-Grenze überschritten und zeigte sich in der neunten Laktation mit einer durchschnittlichen Leistung pro Futtertag von über 30 kg Milch in noch immer tadelloser Verfassung.

Die gesamte Entwicklung auf dem Familienbetrieb Behrend, Langenthal, ist beispielhaft und ein Zeichen für das erfolgreiche Miteinander von mehreren Generationen auf dem Hof. Dass dabei außerdem ehrenamtliche Arbeit in diversen Gremien geleistet wird, ist heutzutage mehr denn je wichtig und bedarf deswegen der besonderen Erwähnung. Grünhaupt, LLH Kassel