Hessens beste Melker ermittelt

Landesentscheid im Leistungsmelken auf dem Eichhof

Lukas Rausch, Mathias Stähler und Marcel Bös aus Steinau sind die Sieger des Landesentscheids Hessen im Leistungsmelken, der Mitte März im Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld durchgeführt wurde. Der Wettbewerb, dem sich neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten, findet im zweijährigen Turnus statt.

Gruppenbild der Teilnehmer, Ehrengäste und Mitglieder des Prüfungsausschusses vor der Kulisse des Schlosses Eichhof. In der Bildmitte sind die drei Sieger im hessischen Landes­wett­bewerb im Leistungsmelken: Erster Platz Lukas Rausch aus Hünfeld (dunkler Pullover), zweiter Platz Mathias Strähler aus Hadamar-Oberzeuzheim (Bildmitte) und dritter Platz Marcel Bös aus Steinau (blaue Kapuzenjacke).

Foto: Dr. Ernst-August Hildebrandt

Am Landesentscheid Hessen im Leistungsmelken 2014 im Landwirtschaftszentrum Eichhof haben teilbenommen: Marcel Bös aus Steinau an der Straße, Florian Fröhlich aus Nüsttal-Oberaschenbach, Juliane Häde aus Alheim-Obergude, Lukas Koch aus Oberweser, Claudia Niggl aus Herbstein, Lukas Rausch aus Hünfeld, Mathias Stähler aus Oberzeuzheim und Christina Wagener aus Volkmarsen.

Zwölf Kriterien wurden bewertet, beginnend mit dem Eindruck des Melkers/der Melkerin (Bekleidung, Sauberkeit, Fingernägel), der Funktionskontrolle der Melkeinheiten, Kontaktaufnahme zu den Kühen, Abmelken und Prüfen der Milch, Reinigen und Anrüsten des Euters, Ansetzen der Melkzeuge, Ausmelken und Beenden des Melkens mit Dippen, der verbliebenen Restmilchmenge im Euter, der Sauberkeit des Arbeitsplatzes, Überwachung des Melkvorgangs mit Milchflusskontrolle, Übersicht, Zeitnutzung, Hektik und Gewandtheit des Melkers, der Melkleistung pro Zeiteinheit und der Sauberkeit der Milch.

Vor dem Wettbewerb wurden die Teilnehmer durch Karin Reinhard, Hermann Egbers und Wilhelm Becker von der Ãœberbetrieblichen Ausbildung auf dem Eichhof auf Besonderheiten und Beachtenswertes im Beurteilungsverfahren nach Bundesrichtlinie zum Leistungsmelken hingewiesen, wobei auch die unterschiedliche Reihenfolge der anzusetzenden Melkbecher und Technik des Faust- oder Druckknebelmelkens von Bedeutung ist.

Nach engen Zeitvorgaben mussten die Teilnehmer ihr Geschick und Können schließlich im Melkstand jeweils an acht Tieren unter Beweis stellen.

Zusätzlich mussten sie auch den Hygienestatus durch Keimzellentest erfassen und richtig beurteilen. Darüber hinaus mussten sie ihr Wissen um gesellschaftliche, agrarpolitische und fachliche Themen in einer schriftlichen Klausur unter Beweis stellen.

Bundesentscheid in Schleswig Holstein

Die drei Besten nehmen nun am Bundesentscheid im Leistungsmelken im holsteinischen Futterkamp nahe der Ostsee vom 13. bis 17. April teil und werden sich hier mit den besten Melkerinnen und Melkern der anderen Bundesländer messen, um die Bundessiegerin oder den Bundessieger im Leistungsmelken festzustellen. Fachlichen Beistand werden Karin Reinhard und Hermann Engbers leisten und die Sieger des hessischen Wettbewerbs nach Futterkamp begleiten werden.

Hessen hat sehr gute Voraussetzungen zu bieten

An der Siegerehrung auf dem Eichhof nahmen als Ehrengäste auch der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbands, Armin Müller, Kreisbauernverbandsvorstand Friedhelm Diegel und der stellvertretende Kreislandwirt Hartmut Nuhn teil. Müller stellte heraus, dass die Berufsstandsvertretung die Landeswettbewerbe und Berufskämpfe mit Freude unterstütze und hier eine „Olympiade der Landwirtschaft“ beim Wettstreit der Besten sehe. Daher begrüße man besonders auch die Möglichkeiten des Eichhofs, der im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung Hervorragendes leiste und sich im Vergleich zu anderen Bundesländern sehen lassen könne. Ausdrücklich dankte er den Verantwortlichen für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs. Abteilungsleiter Michael Stein vom LLH schloss sich dem an und wies darauf hin, dass der Wettbewerb auch dazu geeignet sei, das Verbrauchervertrauen in die Milchviehhaltung und Erzeugung des Grundnahrungsmittels Milch und seiner Verarbeitungsprodukte zu stärken und somit zum positiven Image der Landwirtschaft beizutragen.

Die überbetriebliche Ausbildung und das Landwirtschafts­zentrum insgesamt würden auch zukünftig die Voraussetzungen für eine Ausbildung auf fachlich höchstem Niveau anbieten. Die derzeitigen Planungen liefen darauf hinaus, in den kommenden Jahren in einen neuen Milchviehstall auf dem Eichhof zu investieren. Dabei bewerbe man sich auch um die Ausschreibung eines Bundeskompetenzzentrums „Tierwohl“, das beispielgebend für innovative und zukunftsträchtige Lösungen bei Stallbauten und Stalleinrichtungen sein wird.

Dr. Hildebrandt, LLH – LW 14/2014