Wachstumsreglereinsatz im Winterraps
Carax hat den stärksten Einkürzungseffekt, Toprex staucht etwas weniger, danach folgen die anderen Mittel. Toprex und Tilmor sind bei starkem Phomadruck zu bevorzugen. Zur Rüsslerbehandlung war es in der Regel in den vergangenen Jahren meist noch zu früh für den Wachstumsreglereinsatz.
Aber unter der bevorstehenden Vegetationsentwicklung sowie dem tatsächlichen Schädlingszuflug in nächster Zeit kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, die beiden Maßnahmen zusammen durchzuführen. Auch eine Mischung mit Bor in Verbindung mit Wachstumsreglern und Insektiziden gegen Rapsglanzkäfer ist möglich.
Bei dünnen Beständen mit deutlich weniger als 25 Pflanzen/m² und zu erwartender Trockenheit sollten selbst lagerempfindliche oder lange Sorten mit reduzierten Mengen behandelt werden (evtl. kann man ganz auf eine Maßnahme verzichten). Denn durch diese Bedingungen kann die natürliche Standfestigkeit und Verzweigung stärker gefördert werden. Vor wüchsigen Perioden ist der Einsatz deutlich wirkungsvoller als bei beginnendem Wetterumschwung hin zu kühler, trockener Witterung.
Nebeneffekt Phomabekämpfung: Bei milden Wintern überdauert Phoma an den Blätter und kann sich besonders bei feuchter Frühjahrswitterung weiterentwickeln. Dann kann ein früher Fungizideinsatz bei Vegetaionsbeginn sinnvoll sein. In harten Wintern hingegen sterben von Phoma befallene Blätter ab. Neuinfektionen im Frühjahr sind dann meist nicht mehr ertragswirksam. Ein trockenes Frühjahr bietet Phoma kaum Entwicklungsmöglichkeiten.
Bei erwartetem Phomabefall können gewisse Sortenunterschiede genutzt werden und weniger anfällige Sorten wie Genie, Mercedes oder Vision angebaut werden. Wirkung auf den Grauschimmelpilz Botrytis nach Frosteinwirkung wie in 2012 ist kaum erzielbar.
LLH Beratungs-Info