Wie werden wir in Zukunft heizen?

ALB-Tagung am Landwirtschaftszentrum Eichhof

Der Klimawandel schreitet voran, fossile Brennstoffe werden zunehmend knapper und steigen daher im Preis. Das Durchschnittsalter der in Wohngebäuden installierten Heizanlagen beträgt 17,6 Jahre und etwa 55 Prozent der Heizungen sind 20 Jahre alt oder sogar älter. Daran lässt sich unschwer erkennen, dass viele Haus- und Wohnungsbesitzer jetzt oder in Kürze vor der Frage stehen werden, welche Heiztechnik die richtige sein wird. Eine Tagung der ALB-Baulehrschau am Mittwoch, dem 31. Oktober wird sich mit dem Thema „Wie werden wir in Zukunft heizen?“ befassen.

Fossile Brennstoffe werden knapper. Wie das Heizen von Gebäuden in landwirtschaftlichen Betrieben künftig aussehen könnte, wird Thema einer ALB-Tagung in Bad Hersfeld sein.

Foto: agrarfoto

Sebastian Exner vom Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen-Rheinland-Pfalz e.V. wird in einem Vortrag die vielfältigen Erhebungen seines Verbandes nutzen, um zu klären, wie in Hessen derzeit geheizt wird und wie dies zukünftig gestaltet werden könnte.

Nils Alter vom bayerischen Netzwerk C.A.R.M.E.N. wird aufzeigen, wie modern, sauber und effizient das Heizen mit Holz sein kann. Mit Anlagen, die die scharfen Abgasvorschriften erfüllen, wird dies möglich. Der CO2-neutrale Brennstoff Holz wird bei der Wärmewende helfen.

Über Nischenlösungen für die Landwirtschaft wird Elmar Brügger, Berater bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen berichten. Blockheizkraftwerke und feste Agrar­brennstoffe sind mögliche Lösungsansätze.

Die Möglichkeiten der Einbindung von großen Solarthermieanlagen wie sie speziell in Wärmeverbünden zum Einsatz kommen, wird Marco Ohme von der Viessmann Deutschland GmbH aufzeigen. Erläutert wird dies anhand eines umgesetzten Projektes im mittelhessischen Mengsberg.

Welche Rolle fossile Energieträger in der Wärmewende vor dem Hintergrund von Verboten des Einsatzes in verschiedenen Ländern (Norwegen, Dänemark) noch spielen, wird ebenfalls dargestellt.

Christian Seeger vom Ingenieurbüro IDEE-Seeger wird die Rolle von Lüftung und Kühlung vor dem Hintergrund des Klimawandels und hoch isolierter und sehr dichter Gebäudehüllen erläutern.

Zum Abschluss der Veranstaltung werden noch drei Praktiker von ihren Erfahrungen berichten: Bernhard Heiming aus dem Dorsten-Lembeck in NRW wird über seine Erfahrungen mit dem Einsatz einer Wärmepumpe in seinem 1400-er Sauenbetrieb berichten.

Axel Römer aus dem hessischen Naumburg-Altenstädt hat unter den Rahmenbedingungen des Erneuerbaren Energien Gesetztes 2009 mit einem Berufskollegen eine landwirtschaftliche Biogasanlage errichtet und beschreibt sein Betriebskonzept und die Erfahrungen bei der Nutzung der BHKW-Abwärme.

Stefan Mannel aus Schenklengsfeld hat eine 100 kW Hackschnitzelanlage in seinen Betrieb integriert und zu dem in die Aufbereitung günstig verfügbarer Holzreserven investiert.

Beginn der Veranstaltung ist 9.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 25 Euro.

Gersbeck – LW 42/2018