Infoabend bei Familie Willeke in Marsberg

Mehr Kontinuität durch automatisches Füttern

Bei Familie Willeke in Marsberg wird seit diesem Jahr automatisch gefüttert. Wie das aussieht und welche Möglichkeiten das automatische Füttern mit sich bringt, können Interessierte kommende Woche erleben. Auf dem Betrieb der Familie Willeke in Marsberg, Hochsauerlandkreis, wird seit diesem Jahr auf moderne Technik im Bereich des Fütterns gesetzt. Am Mittwoch, dem 28. Juni haben Interessierte die Möglichkeit, ab 19 Uhr den Betrieb zu besichtigen und sich die Fütterung einmal hautnah anzuschauen.

Eine automatisierte Fütterung können Interessierte sich bei einem Infoabend am Mittwoch, dem 28. Juni auf dem Betrieb Willeke in Marsberg anschauen (im Bild v.l.n.r. Jonas, Hubertus und Markus Willeke).

Foto: Salzmann

Neben einem Fachvortrag der Tierarztpraxis Kuhkraft wird sich auch die Firma Lely vorstellen. Was waren die Beweggründe auf automatisches Füttern umzustellen und von welchen Erfahrungen kann Familie Willeke bereits erzählen – darüber werden die Besucher am Abend informiert.

Strom wird per PV-Anlage und Biogas selbst erzeugt

Im Jahr 1985 startete die Familie mit einem Boxenlaufstall am Ortsrand, welches schnell 1993 zur Erweiterung für Jungvieh und Trockensteher führte. Bereits 2003 erfolgte die Aussiedlung von 55 Milchkühen, sieben Jahre später wurde die Herde nochmals erweitert. Dazu kam 2019 der Bau einer Biogasanlage mit 75 KW. Auf erneuerbare Energien setzte der Betrieb auch nochmal zwei Jahre später und es folgte eine PV-Anlage mit 500 KW. 2022 kam dann der Lely-Vector als automatisches Fütterungssystem dazu. Der Betrieb der Familie Willeke erweiterte sich kontinuierlich und die Herde besteht jetzt aus 250 Milchkühen und 450 Tieren insgesamt. „Wir haben schon immer die Kuhgesundheit in den Fokus gestellt“, so Markus Willeke, der den Betrieb hauptsächlich zusammen mit seinem Bruder und seinem Vater bewirtschaftet, „und haben uns auch seit Jahren intensiv mit der Analyse unseres Futters beschäftigt.“

Durch ständig wechselndes Personal war keine Kontinuität bei der Fütterung mehr vorhanden. Ebenso war die Beladegenauigkeit nicht mehr gegeben, was dazu führte, dass die Familie sich dazu entschloss, auf ein Lely -Fütterungssytem umzustellen. Neben der gewonnenen „Ruhe im Betrieb“ und eines „sehr entspannten Alltags“, berichtet Willeke, dass es nach der Eingewöhnungsphase für Mensch und Tier nun alles reibungslos klappt und man jetzt an den kleinen Stellschrauben drehen kann.

Die Technik bringt Ruhe in den Stall

Die Automatisierung erlaubt eine mehrmalige Futtervorlage am Tag, mit jeweils frisch gemischten Rationen: Ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand können verschiedene Rationen auch in kleinen Mengen für nur wenige Tiere gefüttert werden. Den Bedarf der Tiergruppen ermittelt das System eigenständig. Die Änderung einer Ration erfolgt mit wenigen Mausklicks am Computer. „Die Kühe fühlen sich wohl und sie haben durch das neue Lely-Fütterungssystem mehr Ruhe.“ Das wirkt sich letztlich auch auf das Ergebnis aus. Was die Familie Willeke ebenfalls freut. Der Betrieb erzielt eine derzeitige Milchleistung von im Schnitt 11 300 Kilogramm je Kuh und Jahr.

Interessierte sind am 28. Juni herzlich eingeladen, sich den Betrieb anzuschauen. Adresse: Zum Eckefeld 4 in 34431 Marsberg.

Die einzelnen Komponenten werden per Greifer aus der Futterküche und aus Futtervorratsbehältern beziehungsweise Silos in den Roboter gefüllt.

Foto: Salzmann

Mit zwei Misch- und Fütterungsrobotern werden die insgesamt 450 Rinder versorgt, davon 250 Milchkühe. Rationen können auch in kleinen Mengen für Fütterungsgruppen mit wenigen Tieren vorgelegt werden. Dadurch kann sehr nah am Nährstoffbedarf der Tiere gearbeitet werden.

Foto: Salzmann

Hogartz/Salzmann – LW 25/2023