Infos zum Braugerstenbau
Treffen der Erzeugergemeinschaft Braugerste Seligenstadt
Die Erzeugergemeinschaft Braugerste in Seligenstadt hatte mit Thomas Jäger vom Amt für den ländlichen Raum zu einem Informationsabend über den Braugerstenanbau und die Pflanzenbaumaßnahmen im Frühjahr 2012 eingeladen. Landwirte aus Südhessen nahmen die Gelegenheit war, sich auf dem Waldhof der Familie Deller in Seligenstadt von Fachleuten auf zur Saatguterzeugung und seitens der Brauerei informieren zu lassen.
Robert Bäumker vom Unternehmen KWS Lochow erläuterte die Stickstoffdüngung zur Erzielung des optimalen ProteinÂgehaltes der Braugerste und zeigte Wege auf, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Deutlich, wurde aber auch, dass es kein Patentrezept geben kann, beeinflussen doch Zeitpunkt, Höhe der Düngergabe und die letztlich erzielte Ertragsmenge, den Proteingehalt wesentlich. Es wurde zu einer N-Startgabe zum Vegetationsbeginn sowohl bei Winterbraugerste (Sollwert 110 bis 120 kg N/ha) als auch bei Sommerbraugerste (Sollwert etwa 110 bis 120 kg N/ha) geraten.Bei Winterbraugerste empfiehlt sich eine zweite N-Gabe von 20 bis 40 kg N/ha im Stadium „Ende Bestockung/Anfang Schossen“. Angestrebt wird ein Eiweißgehalt der Gerste von 9 bis 11,5 Prozent. Dabei ist entscheidend, die N-Düngung einer realistischen Ertragserwartung anzupassen. Werner Wald aus Riedstadt berichtete als Saatgutvermehrer über Erfahrungen. Er hat 13 Sorten Gerste im Anbau und sprach über seine Vorgehensweise bei Aussaat und Düngung von Braugerste.
Auch das Thema der Verwendung von Winterbraugerste nahm breiten Raum ein. Erfahrungen zeigen, dass Winterbraugerste gegenüber Sommerbraugerste ein um rund 27 Prozent höheres Ertragsniveau hat. Das Thema der Stickstoffdüngung und erreichter ProÂteinÂgeÂhalt, griff auch Lothar Falkenstein (Bayer) auf und stellte dazu einige UntersuchunÂgen seiner Firma vor.
Aus der Sicht des Brauers referierte Gunar Schütz von Glaabsbräu Seligenstadt auch über den Einsatz von Winter- und Sommerbraugerste. Ein Großteil des Bieres aus Seligenstadt wird aus Gerste von Landwirten aus der Region hergestellt. Schütz betonte, dass aus Sicht der Brauerei dabei 30 Prozent Winterbraugerste verwendet werden kann.
Max Bogner