Innovativer Betrieb hat seinen Anfang in der Landwirtschaft

Horizont feiert „70-Jähriges“ am Hauptstandort Korbach

Vorletztes Wochenende hat das Unternehmen horizont an seinem Firmensitz in Korbach zu einem Tag der offenen Tür geladen. Anlass ist das 70-jährige Bestehen. Landwirte und viele weitere Interessierte nutzen die Gelegenheit, sich im Zuge von Betriebsführungen über das mit 220 Mitarbeiter am Hauptstandort tätige und drittgrößte Unternehmen in Korbach zu informieren. Auch gab es Kurseminare zum Thema Weidezaunbau und zur Schnellabsicherung bei Unfällen.

Axel Feuerstacke-Schäfer gab einen Überblick über aktuelle Produkte des Unternehmens für die Landwirte. Neben dem klassischen Sortiment zur Einzäunung von Weidevieh wendet sich der Betrieb aktiv neuen Arbeitsge­bieten zu, wie zum Beispiel dem Schutz von Schafen vor Wolf und Luchs.

Foto: LW

Vor 70 Jahren begann die Unternehmensgeschichte als Einzelfirma „Dr. Heinz Müller“, der eine Werkstatt für Elektrotechnik auf einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb in der Nähe von Marburg grün­dete. Daraus ist ein Unter­neh­men mit drei Geschäftsfeldern, internationalen Stand­orten und insgesamt über 450 Mitarbeitern entstanden.

Weltweit agieren und neue Produkte entwickeln

Die Firmenentwicklung wurde auch zum Anlass genommen, beim Tag der offenen Tür 2015 am Hauptstandort in Korbach über aktuelle Aktivitäten der Firma im Geschäftsbereich Landwirtschaft zu informieren. Das in­novative Unternehmen bemüht sich, auf internationalen Märkten weiter Fuß zu fassen. Denn man erkennt, dass hierzulande Kühe beispielsweise kaum noch auf die Weide kommen und somit weniger Zäune gekauft werden. Wachstumsmärkte sind aber unter anderem in den Verei­nigten Staaten von Amerika und in Osteuropa, wo man den Vertrieb stärker organisieren will.

Herden vor dem Wolf schützen

Zugleich bleibt aber der hiesige Markt besonders wichtig – vorausgesetzt man hat die richtigen Produkte im Angebot, wie Axel Feuerstacke-Schäfer erläuterte. Intensiv wendet man sich neuen Aufgaben zu, die sich mit dem Schutz von Kälbern, Schafen und Ziegen auf der Weide vor Wildriss durch zum Beispiel den wiederkehrenden Wolf befassen. So hat das Unternehmen im Frühjahr dieses Jahres ein Expertenforum mit internationalen Referenten zum Thema Wolfsabwehr durchgeführt (detaillierter Bericht findet sich im LW Hes­sen­bauer 22/2015, Seite 15).

So hat man in Zusammenarbeit mit dem Schafzuchtverband beispielsweise den Zaun „horinetz super“ entwickelt, der zum Eingattern der Schafe und auch zum Herdenschutz vor dem Wolf dient. Um diese Doppelfunktion zu erfüllen, müssen das Netz und das Elektro­zaungerät dazu beitagen, die Risiken eines Wildtierrisses zu verringern.

Welche Netze sind praxistauglich?

Entsprechend des international wachsenden Auftrittes dieser Firma aus Nordhessen bezeichnet sich das Unternehmen als die „horizont group gmbh“ und hat beispielsweise innerhalb der Sparte Landwirtschaft den Geschäftsbereich „Animal Care“ entwickelt, in der Sicherheitssysteme für die Tierhaltung und den Straßenverkehr zusammen gefasst sind. Als Erfinder des batte­riebetriebenen Weidezaungeräts verfügt man zudem über Erfahrung verschiedenster Materialien. Die Netzvarianten prüft man auf deren Praxistauglichkeit und sucht nach Optimierungsmöglichkeiten, zum Beispiel für ortsfeste Einzäunungen.

Verschiedene Zaunmaterialien konnte man beispielsweise beim Tag der offenen Tür im Zuge eines Zaunseminars beurteilen. Wer Interesse an den Themen Weidezaun, Reitsport und Tierzucht hatte, erhielt auch In­for­mationen zum richtigen Aufbau und Betrieb von Weidezäunen. Ferner standen an einem eigenen Infostand Fachleute von horizont für Fragen bereit und gaben Tipps. Im Schulungszentrum konnten man sich über das Agrar-Sortiment von horizont informieren und wurde von Mitar­beitern beraten.

Berufsstarterinfos – Betrieb mit 20 Auszubildenden

Für technisch interessierte Besucher wurden Produktionsführungen angeboten, angefangen beim Werkzeugbau, über die Kabelkonfektionierung bis hin zur automatischen Leiterplattenbestückung sowie Montage. In einer Produktionshalle war eine Innovations- und Produktionsausstellung zu sehen. An den je­weiligen Arbeitsplätzen war dargestellt, wie der Arbeitsablauf an dieser Stelle für den Mitarbeiter ist. In einer Forscherwerkstatt konnte man selbst Experimente durchführen oder auch Leiterplatten bestücken.

Zeitgleich wurde eine Ausbildungsmesse auf dem Firmengelände veranstaltet. Horizont-Ge­schäftsführer Steffen Müller, der Enkel des Unternehmensgründers, freute sich über das große Interesse der jungen Menschen. Derzeit zählt das Unternehmen 20 Auszubildende, angefangen von den Tätigkeitsbereichen des Mechatronikers bis hin zum Kaufmann.

LW – LW 39/2015