Insekten-Besatz in Rüben regelmäßig kontrollieren
Unter der milden Witterung nimmt die Verbreitung von Blattläusen in Zuckerrübenbeständen zu. Vielmehr als durch das Saugen entstehen Schäden durch Blattläuse, die beim Einstich in die Wirtspflanze Viren übertragen. Da keine insektiziden Beizen zugelassen sind, etablieren sich die Blattlauskolonien bereits sehr frühzeitig an den jungen Pflanzen.
Vielerorts ist die Bekämpfungsschwelle der Schwarzen Bohnenlaus von 30 Prozent befallener Pflanzen früh überschritten. Der Bekämpfungsrichtwert der Grünen Pfirsichblattlaus liegt bei 10 Prozent, da diese zwar später auftritt, allerdings aufgrund ihrer Mobilität mehr Pflanzen in kürzerer Zeit befallen kann.
Insbesondere an Feldrändern und in der Nähe zu Feldgehölzen sind auch zunehmend Schäden durch Erdflöhe zu finden. In Zuckerrübenbeständen muss der Schadinsekten-Besatz regelmäßig kontrolliert werden.
Soll auch der Erdfloh bekämpft werden, sind Pyrethroide vorzuziehen. Aufgrund deren schnellen Verflüchtigung ab 20 °C sollten diese morgens oder am Abend eingesetzt werden (bei mäßigen Temperaturen und einer rel. Luftfeuchte von min. 60 %).
Um weitere Behandlungen hinauszuzögern oder sogar zu vermeiden, gilt es durch den Einsatz nützlingsschonender Präparate, den zügigen Aufbau einer Nützlingspopulation im Bestand zu ermöglichen.
Es ist zu beachten, dass eine Mischung von Insektiziden mit anderen Wirkstoffen oder Netzmitteln unweigerlich zur B1-Einstufung führt.
Simon Freitag, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum
Rheinhessen-Nahe-Hunsrück
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