Intervitis/Interfructa im Zeichen des Strukturwandels

Mehr Internationalität und insgesamt weniger Besucher

Die Internationalität der Intervitis/Interfructa steigt. Es waren in diesem Jahr Gäste aus 60 Ländern da. Insgesamt zählten die Veranstalter weniger Besucher als 2010, allerdings waren die Aussteller trotzdem zufrieden, weil die Messebesucher oft einen klaren Plan hatten und sehr gezielt fragten.

Der Fachverlag Fraund präsentierte an seinem Stand Schokolade und Wein. Von links Bundesvorsitzende von Ecovin Lotte Pfeffer-Müller, Weinbauministerin Ulrike Höfken und der pfälzische Weinbaupräsident Edwin Schrank lassen sich von Chokolatier Eberhard Schell und Verlagsleiter Henning Seibert verwöhnen.

Foto: Bettina Siée

Mit einer Zahl von rund 30 000 Besuchern aus 60 Ländern ist am Samstag die Intervitis/Interfructa 2013 zu Ende gegangen. Dies waren zwar knapp 6 000 weniger als 2010 – allerdings war diesmal die Messelaufzeit von fünf auf vier Tage verkürzt worden. Trotz des Besucherrückganges zeigte sich die Mehrzahl der 570 Aussteller aus 24 Ländern sehr zufrieden mit den geschäftlichen Ergebnissen und neuen Kontakten auf der internationalen Technologiemesse für Wein, Obst, Fruchtsaft und Spirituosen.

Der Auslandsanteil unter den Besuchern aus aller Welt kletterte auf 24 Prozent (2010: 21 Prozent). Viele Aussteller lobten die hohe Qualität und Investitionsbereitschaft der Besucher am Stand. Bernd Clemens, Geschäftsführer Clemens Technologies, Wittlich: „Die Stimmung auf der Messe war rundum gut, wir haben sehr viele Aufträge geschrieben.“

Technikbegeisterte trafen sich in Halle 1.

Foto: Bettina Siée

Für Dr. Rudolf Nickenig, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes (DWV) als Veranstalter der Intervitis/Interfructa und des 61. Deutschen Weinbaukongresses, spiegeln „die Zahlen der Messe den Strukturwandel in der Weinbaubranche wider“. In den vergangenen 40 Jahren habe sich die Anzahl der Betriebe in Deutschland praktisch halbiert, obwohl die Gesamt­rebfläche mit 100 000 Hektar konstant blieb. Nach einigen kleinen Weinernten in Europa in jüngster Zeit, die die Investitionsmöglichkeiten gebremst haben, werden jetzt kräftige Impulse aus dem neu aufgelegten EU-Förderprogramm erwartet. Die weitere Internationalisierung der Intervitis/Interfructa sei eine logische Konsequenz.

Für Florence Menard, Exportdirektorin des französischen Agrartechnik-Anbieters Pellenc, hat die Intervitis/Interfructa 2013 „ihre Funktion als hochkarätige internationale Fachmesse und Zugangstor zu den Märkten Osteuropas vollauf bestätigt – wir sind sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen in Stuttgart“.

61. Deutscher Weinbaukongress hochkarätig besetzt

Mehr als 1000 Experten aus aller Welt nahmen an den einzelnen Tagungen des 61. Deutschen Weinbaukongresses teil und lauschten den Vorträgen von 120 Referenten aus 17 Ländern. Wie kaum eine andere Messeveranstaltung brachte die Intervitis/Interfructa 2013 Prominenz aus Politik und der internationalen Weinbauszene nach Stuttgart: Zur Eröffnung mit dem Artvinum Innovation Award am Dienstagabend kamen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), Claudia Inés Quini aus Argentinien, und Jean Paul Bachy, Präsident der Versammlung der Europäischen Weinbauregionen AREV ins Internationale Congresscenter.

EU-Energiekommissar Günther Oet­tinger sprach bei der Tagung zum Nachhaltigen Weinbau und Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble beim Brennertag zum Abschluss der Messe am Samstag. Abgerundet wurde der Promireigen durch Größen der internationalen Weinwirtschaft.

Mit großem Interesse hören die Zuschauer zu.

Foto: Bettina Siée

Die Maschinenvorführung im Freigelände lockte die Besucher aus den Hallen.Fotos (5): Andrea Kerth

Foto: Bettina Siée

Die Messebesucher zogen durch die Hallen, viele Winzer mit ihren Hofnachfolgern.

Foto: Bettina Siée

LW – LW 18/2013