Intervitis/Interfructa im Zeichen des Strukturwandels
Mehr Internationalität und insgesamt weniger Besucher
Die Internationalität der Intervitis/Interfructa steigt. Es waren in diesem Jahr Gäste aus 60 Ländern da. Insgesamt zählten die Veranstalter weniger Besucher als 2010, allerdings waren die Aussteller trotzdem zufrieden, weil die Messebesucher oft einen klaren Plan hatten und sehr gezielt fragten.

Foto: Bettina Siée
Der Auslandsanteil unter den Besuchern aus aller Welt kletterte auf 24 Prozent (2010: 21 Prozent). Viele Aussteller lobten die hohe Qualität und Investitionsbereitschaft der Besucher am Stand. Bernd Clemens, Geschäftsführer Clemens Technologies, Wittlich: „Die Stimmung auf der Messe war rundum gut, wir haben sehr viele Aufträge geschrieben.“
Für Dr. Rudolf Nickenig, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes (DWV) als Veranstalter der Intervitis/Interfructa und des 61. Deutschen Weinbaukongresses, spiegeln „die Zahlen der Messe den Strukturwandel in der Weinbaubranche wider“. In den vergangenen 40 Jahren habe sich die Anzahl der Betriebe in Deutschland praktisch halbiert, obwohl die GesamtÂrebfläche mit 100 000 Hektar konstant blieb. Nach einigen kleinen Weinernten in Europa in jüngster Zeit, die die Investitionsmöglichkeiten gebremst haben, werden jetzt kräftige Impulse aus dem neu aufgelegten EU-Förderprogramm erwartet. Die weitere Internationalisierung der Intervitis/Interfructa sei eine logische Konsequenz.Für Florence Menard, Exportdirektorin des französischen Agrartechnik-Anbieters Pellenc, hat die Intervitis/Interfructa 2013 „ihre Funktion als hochkarätige internationale Fachmesse und Zugangstor zu den Märkten Osteuropas vollauf bestätigt – wir sind sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen in Stuttgart“.
61. Deutscher Weinbaukongress hochkarätig besetzt
Mehr als 1000 Experten aus aller Welt nahmen an den einzelnen Tagungen des 61. Deutschen Weinbaukongresses teil und lauschten den Vorträgen von 120 Referenten aus 17 Ländern. Wie kaum eine andere Messeveranstaltung brachte die Intervitis/Interfructa 2013 Prominenz aus Politik und der internationalen Weinbauszene nach Stuttgart: Zur Eröffnung mit dem Artvinum Innovation Award am Dienstagabend kamen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), Claudia Inés Quini aus Argentinien, und Jean Paul Bachy, Präsident der Versammlung der Europäischen Weinbauregionen AREV ins Internationale Congresscenter.
EU-Energiekommissar Günther OetÂtinger sprach bei der Tagung zum Nachhaltigen Weinbau und Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble beim Brennertag zum Abschluss der Messe am Samstag. Abgerundet wurde der Promireigen durch Größen der internationalen Weinwirtschaft.