Je mehr Vertrauen im Betrieb, desto höher die Leistung

MBR Südwestpfalz-Kaiserslautern mit neuem Vorsitz

Hans-Dieter Bißbort ist der neue Vorsitzende des Maschinen- und Betriebshilfsringes Südwestpfalz-Kaiserslautern (MBR). Der 58- jährige Landwirt ist Nachfolger von Kurt Müller aus Pirmasens-Winzeln, der dieses Amt 24 Jahre inne hatte. Bißbort bewirtschaftet in Höhmühlbach im Landkreis Südwestpfalz einen Ackerbaubetrieb mit Milchviehhaltung.

Hans-Dieter Bißbort (Mitte) ist der neue Vorsitzende des Maschinen- und Betriebshilfsringes Südwestzpfalz-Kaiserslautern. Er ist Nachfolger von Kurt Müller (2.v.l.).

Foto: Bott

Bißbort hob die engagierte jahrelange Arbeit seines Vorgängers hervor und dankte ihm. „Ich will den Maschinenring in den kommenden Jahren weiter nach vorne bringen und bin für viele Anregungen ansprechbar“, betonte Bißbort bei der Mitgliederversammlung im Winterbacher Gasthaus „Zum Hannes“.

Müller bedankte sich bei Landrat Hans Jörg Duppré, der nach 37-jähriger Tätigkeit Ende September in den Ruhestand geht, für die gute Zusammenarbeit mit einem Weinpräsent. Duppré sei bei allen anstehenden Problemen ein verlässlicher Ansprechpartner des Maschinenringes gewesen. „Das vergangene Jahr war kein Jahr für uns Landwirte, weder beim Wetter, noch bei den Erträgen, beziehungsweise den Preisen“, betonte Müller in seinem Tätigkeitsbericht. Der Maschinenring beteiligte sich an den Sitzungen des Bündnisses Ländlicher Raum, die von Landrat Duppré geleitet wurden. Haupttagesordnungspunkte waren die innovativen Projekte von Kommunen, Privatleuten und öffentlichen Trägern sowie die Förderung von Feldwegen mit einer zusätzlichen zehnprozentigen Bezuschussung. Die Düngeverordnung, deren Umsetzung und der Besuch einer Tagung über die Klärschlammverwertung sorgten auch für Gesprächsstoff. Ein weiteres Thema war das nach Erreichen der Altersgrenze, satzungsgemäße Ausscheiden des Geschäftsführers Ende des kommenden Jahres. Hier sollen rechtzeitig die Weichen für einen Nachfolger gestellt werden, so Müller.

Getreideernte bleibt Haupteinnahme des MBR

Geschäftsführer Günther Kettenring bezifferte den Gesamtverrechnungswert 2016, der den finanziellen Umfang der vermittelten Maschinen- und Arbeitskräfteleistung und auch die Effektivität des Ringes in seiner überbetrieblichen Maschinenverwertung ausdrückt, auf rund 3,2 Mio. Euro. Der größte Verrechnungswert wurde wieder beim Einsatz der Ernte auf dem Acker mit 312 800 Euro erzielt. Der Ernteeinsatz auf dem Grünland erbrachte einen Betrag von 202 200 Euro. Die durchschnittliche bewirtschaftete Fläche der 434 Mitglieder betrug 24 720 Hektar.

Im Verlauf der Versammlung standen auch Ergänzungswahlen an. Frank Schäfer (Beisitzer) und Bruno Budeck (Kassenprüfer) wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Mit großem Interesse wurde das Referat von Erwin Ballis aus Neuburg, dem Geschäftsführer der Maschinenringe Deutschland, zum Thema „Betrieb und Familie – wie halte ich die Balance“ von den Anwesenden verfolgt. Der lockere Vortrag zielte vor allem auf Ballis selbst erklärtes Lieblingsthema „Zeitmanagement“. Er spannte zunächst einen Bogen vom Höhlenmenschen bis zur heutigen Gesellschaft und beschrieb, wie sich Spezialisierung und Industriealisierung im Laufe der Zeit verändert haben. Der Umgang mit der Zeit halte nicht mit der Wissensexplosion Schritt, der „größten Beschleunigung der Menschheit“. Am Beispiel aufgeräumter oder nicht aufgeräumter Schreibtische legte er dar, wie sich die Effektivität der Arbeit steigern lasse. Ein weiteres Kapitel widmete der Geschäftsführer auch dem Thema „Vertrauen, das in der landwirtschaftlichen Betriebsführung ganz wichtig sei“. Je mehr Vertrauen ich schenke, umso höher ist die Leistung, so Ballis. Abschließend gab er den Zuhörern die Empfehlung mit auf den Weg: „Schreiben sie selbst einen Brief mit ihren Wünschen und Zielen in zehn Jahren. Und den verwahren Sie irgendwo oder hinterlegen ihn bei einem Freund“.

Bott – LW 16/2017