Jeder Mensch trauert anders

Der November ist der Monat, in dem es viele Gedenktage gibt, an denen man der Verstorbenen gedenkt – beispielsweise an Allerseelen, am Volkstrau­ertag oder Totensonntag. Der Gang zum Friedhof ist dabei für viele hilfreich, um die Trauer zu bewältigen, beziehungsweise um am Grab, die Nähe des Verstorbenen dort besser spürend, Hoffnung für das eigene Weiterleben zu finden. Ein Rezept dafür gibt es leider nicht. Schließlich trauert jeder Mensch anders. Was dem einen hilfreiche Unterstützung ist, lehnt der andere ab. Die Phasen der Trauerbewältigung gleichen sich jedoch in der Regel. Es dauert allerdings unterschiedlich lange, bis das seelische und körperliche Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Von der Schockphase, über Verzweiflung und Wut bis zur Phase der Neu­orien­tierung können Jahre vergehen. Dies sollten Trauernde akzeptieren und den Schmerz nicht verdrängen. Denn, so die Psychologie, wenn Trauer unverarbeitet bleibt, vergrößert sich das Risiko einer Fehlanpassung an die veränderte Lebenssituation. Seelische und körperliche Erkrankungen können dann folgen.

Doch unsere schnelllebige Gesellschaft macht es uns nicht einfach, den Verlust eines geliebten Menschen so auszuleben, wie man sich fühlt. Auch wenn Tod und Trauer zum Leben dazugehören, wird ungern über diese Ereignisse gesprochen. Das kann dazu führen, dass diejenigen, die eigentlich dringend einen Ansprechpartner bräuchten, alleine mit ihrer Trauer sind. Von ihnen wird zudem auch noch verlangt, schnell wieder zum Tagesgeschäft überzugehen und Leis­tung abzuliefern. Man sollte daher gut auf sich selbst aufpassen und gegebenenfalls Hilfe annehmen, um besser mit der Situation zurechtzukommen. In der Rubrik Hof & Familie erhalten Sie Anregungen, wie man es schaffen kann, wieder in den Alltagsrhythmus zurückzufinden.

Stephanie Lehmkühler