Jubiläum beim Bodenverband

25-jähriges Bestehen in Vöhl gefeiert

Seit 25 Jahren stellt der Bodenverband im Landkreis Waldeck-Frankenberg landwirtschaftlichen Betrieben Großgerät zur Verfügung. Zum Jubiläum gab es in der vergangenen Woche einen Festakt in Vöhl. Die Entwicklung des Verbandes zeichneten Ehrengäste nach.

Nach den Ehrungen beim Bodenverband auf der Bühne: der Vizevorsitzende Karsten Schmal, die Geehrten Heinz Brühmann, Axel Friese, Walter Schweinsberg, der ehemalige Landrat Dr. Günter Welteke, Dr. Lothar Koch, Dr. Klaus Wendt und Dr. Gerald Snowdon, Festredner Dr. Reinhard Kubat, die Geehrten Wilhelm Vöpel und Klaus Sens sowie der Vorsitzende Walter Dersch, der seit 25 Jahren im Amt ist.

Foto: Dr. Karl Schilling

Landrat Dr. Reinhard Kubat griff Raiffeisens Genossenschafts­gedanken auf und zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: „Vereinen heißt, teilen lernen.“ Das seien auch Ziele des Verbandes: Die überbetriebliche Nutzung in Eigenverantwortung beförderten Effizienz und Synergien. So könne freiwerdendes Geld für die „dynamische Betriebsentwicklung“ eingesetzt werden. Dr. Kubat hob die Bedeutung der Landwirtschaft für Waldeck-Frankenberg hervor, wo mit fünf Prozent-Anteil doppelt so viel in der Landwirtschaft tätig seien wie im übrigen Hessen. Landwirte hätten eine „intakte Kulturlandschaft“ geschaffen. Sie sei „der Standortfaktor“ für den boomenden Tourismus im Kreis. Landwirte engagierten sich auch im Naturschutz und der Landschaftspflege. Die Energiegewinnung spiele eine immer stärkere Rolle, schon 20 Biogasanlagen liefen oder seien genehmigt.

Doch es gebe auch den starken Strukturwandel: Gab es 1960 noch 11 500 Betriebe, waren es 2010 nur noch 1 748, die Zahl der Beschäftigten sei von 1972 bis 2010 um 90 Prozent zurückgegangen. Der Bodenverband habe sich „dynamisch entwickelt“: 1988 ist er mit 200 Landwirten in Waldeck gegründet worden, die Mitgliedszahl ist auf rund 1 200 an­ge­stiegen. Vorsitzender Walter Dersch leistet sei 25 Jahren „segensreiche Arbeit zum Wohle der Landwirte“.

Einrichtung ermöglicht technischen Fortschritt

Mit der Konzeption des Bodenverbands sei eine „gute Lösung gefunden“ worden, sagte Heinrich Heidel, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes. Es sei ein „steiniger Weg“ gewesen, aber der Verband habe sein Ziel erreicht: auch kleine Betriebe technisch auszurüsten. Den Mitgliedern rief er zu: „Seid einig, denn Einigkeit macht stark.“ Das Vorstandsmitglied Karsten Schmal betonte, erfolgreiche Verbandsarbeit „steht und fällt mit den handelnden Personen“, er lobte Dersch und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Viermünden: „Nur im Team sind wir gut.“

Der stellvertretende Vorsitzen­de der hessischen Maschinenringe und Bodenverbände, Werner Medke, hob die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen den landwirtschaftlichen Verbänden hervor. Die 25 Jahre Bodenverband hätten den verschieden großen Betrieben im Landkreis technischen Fortschritt gebracht, sagte der stellvertretende Kreislandwirt Heiko Kieweg. Alle könnten innovative Technik nutzen und Kosten sparen – das habe vielleicht dazu beigetragen, den Strukturwandel in der Landwirtschaft „ein wenig zu verlangsamen“.

Verdiente Persönlichkeiten wurden geehrt

Verdiente Personen, die am Aufbau des Bodenverbandes mitgewirkt haben, wurden geehrt: Dr. Günter Welteke habe als Landrat Rat zur Gründung beigesteuert. Dr.  Klaus Wendt habe als Leiter der staatlichen Abteilung im Landratsamt viele Hindernisse unbürokratisch aus dem Weg geräumt. Dr. Lothar Koch sei als Leiter der landwirtschaftlichen Fachschule in Fritzlar „Ideengeber“ gewesen. Dr. Gerald Snowdon habe den Verband als Leiter des Korbacher Amtes für Landwirtschaft in praktischen Fragen unterstützt. Axel Friese habe den Verband als Fachdienstleiter Landwirtschaft im Landkreis Waldeck-Frankenberg stets unterstützt und wichtige Empfehlungen weitergegeben. Klaus Sens vom Landes­betrieb Landwirtschaft Hessen habe den Verband als Fachberater mit hervorragenden Informationen über Landtechnik versorgt. Heinz Brühmann arbeitete als Chef des Waldecker Kreisbauernverbandes bis 2012 als Vize im Vorstand mit. Walter Schweinsberg sei bis heute ein Geschäftsführer mit „Gewissenhaftigkeit, Zielstrebigkeit und Menschlichkeit“. Wilhelm Vöpel habe die erste Mähdreschergruppe mit aufgebaut.

Dr. Schilling – LW 49/2014