Jungen Landwirten stehen vielfältige Aufgaben bevor

Entscheidungen im Berufswettkampf in Limburg

43 angehende Landwirte aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr der Limburger Adolf-Reichwein-Schule haben sich dem Berufswettbewerb der deutschen Landjugend auf Kreisebene gestellt, der in diesem Jahr unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben – Nachwuchs bringt frischen Wind“ veranstaltet wird. Entsprechend der Teilnehmer, die aus Hessen und Rheinland-Pfalz kommen, gab es auch in diesem Jahr jeweils drei Erstplatzierte.

Sie haben beim Berufswettkampf im Landkreis Limburg-Weilburg die ersten Plätze belegt und freuen sich mit ihren Lehrern (hintere Reihe) und Vizepräsident der hessischen Bauern, Armin Müller (r.) über ihre Qualifikation für die Teilnahme an den Landesentscheiden in Hessen sowie Rheinland-Pfalz.

Foto: Dieter Fluck

Unter den Hessen siegte Simon Besserer aus dem baden-württembergischen Leingarten, der auf dem Hofgut Gnadenthal der Jesus-Bruderschaft in Dauborn ausgebildet wird. Den zweiten Platz belegte Alexander Glenz, aus Erbach im Odenwald (Betrieb: Bernhard Höhler, Niederbrechen), auf Platz Drei setzten die Preisrichter Frederic Schwanbeck aus Birstein-Fischborn im Main-Kinzig-Kreis vom Hof Bettina Wagner, Dauborn.

Sieger bei den Rheinland-Pfälzern wurde Lukas Bernhard, Nastätten vom Ausbildungsbetrieb Ralf Göth-Gasemer, Heinau. Zweiter wurde Niclas Wallbruch, Singhofen (Hof Thorsten Ruppmann, Bogel), Dritter Fabian Schüller (Hof Toni Schwab, Gering). Sie haben sich allesamt für den jeweiligen Landesentscheid qualifiziert.

Den Kreisentscheid für angehende Hauswirtschafterinnen gewann Melanie Puhl, Diez, aus der Median Hohenfeldklinik Bad Camberg. Zweite wurde Stephanie Schneider, Limburg (Wichernstift der Diakonie Limburg). Nur sechs von zwölf junge Frauen hatten sich am Wettbewerb beteiligt.

Zuerst ging es auf dem Papier um Punkte. Bei der schriftlichen Standortbestimmung des eigenen Wissens galt es, erneuerbare Energien und deren Vorzüge aufzuzeigen. Abgefragt wurden aber auch Sehenswürdigkeiten europäischer Länder und für sie typische Speisen. Kenntnisse über Sozialversicherung und Suchtmittel oder Führerschein und Fahrrad waren ebenso von Vorteil. Im fachlichen Teil mussten die angehenden Fachkräfte unter Beweis stellen, dass sie Wirkungsweise und Maschinenteile eines Pflugs genauso kennen wie die Faktoren, die eine Milchgeldabrechnung beeinflussen. Den Saatgutbedarf galt es anhand konkreter Beispielzahlen zu berechnen und die Entwicklungsstadien von Getreide klar voneinander abzugrenzen. Die Biologie von Rind und Schwein spielte ebenso eine Rolle.

Armin Müller, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Limburg-Weilburg und Vizepräsident seines Berufsstandes in Hessen, sagte: „Alle zwei Jahre sehen wir der Leistungsbilanz unseres Nachwuchses mit großer Freude entgegen.“ Den jungen Leuten stünden vielfältige Aufgaben bevor. Sie müssten lernen, den Boden in gutem Zustand an nachfolgende Generationen weiterzugeben und erkennen, dass die Öffentlichkeitsarbeit immer wichtiger werde. Die Adolf-Reichwein-Schule stehe sehr gut da. Für das wichtige Rüstzeug sorgten die Fachlehrer Heinz-Josef Kremper und Edgar Gemmer, bei den Hauswirtschafterinnen Ilka Becker. „Wir halten mit unseren Ausbildungsbetrieben jeder Anforderung stand“, sagte Müller. Die erbrachten Leistungen könnten sich sehen lassen, so habe Limburg in den vergangenen 20 Jahren zwei Bundessieger hervorgebracht. Der HBV-Vizepräsident ermunterte zugleich den Nachwuchs der Landwirte, sich 2016 bei den Kommunalwahlen in Hessen als Kandidaten zu bewerben, und betonte: „Es wird oft über landwirtschaftliche Themen gesprochen, aber oft von Leuten, die nicht viel davon verstehen.“

Fluck – LW 8/2015