Junglandwirte beziehen Stellung
Flächenfraß in Hessen bereitet Sorge
Eine große Delegation der hessischen Junglandwirte traf sich vergangenen Mittwoch zum traditionellen Junglandwirtegespräch mit Priska Hinz, Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, im Ministerium in Wiesbaden.
Große Sorge bereitet den Junglandwirten der voranschreitende Flächenfraß in Hessen. „Wir sehen die Versiegelung besten Ackerlandes mit großer Sorge. Diese Flächen sind womöglich für immer verloren. Gemeinsam müssen wir konstruktiv an anderen Lösungen arbeiten“, so Jonas Müller, Agrarsprecher. Der Agrarausschuss der Hessischen Landjugend sieht hier viel Potenzial in Ortskernen, beispielsweise bei Veränderungen im Bereich des Denkmalschutzes. „Weiterhin bilden ehemalige Kasernen und Fabrikgelände nach einem Umbau gute Alternativen, um Wohnraum im städtischen Bereich zu schaffen“, so Nadine Krug, Beisitzerin im Agrarausschuss. Auch die GAP 2020 war Thema des Gespräches. Der rege Austausch beinhaltete nicht nur die Verteilung der EU-Fördermittel. Die Junglandwirte forderten eine Aufweichung der starren zeitlichen Grenzen und den Abbau der Bürokratie.Die Delegation warb weiterhin bei der Ministerin um Unterstützung für die Hessischen Junglandwirte. „Die neue Düngeverordnung verursacht aufgrund der zu erweiternden Lagerstätten einen hohen finanziellen Aufwand. Diesen können viele Betriebe nicht stemmen. Hier brauchen wir eine finanzielle Unterstützung, denn nur so kann eine große Anzahl unserer Betriebe erhalten bleiben“, so Lars Döppner. „Auch benötigen wir eine entsprechend weitere Förderung der regionalen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung. Wir müssen zukunftsfähige Perspektiven schaffen, denn nur so bleibt der Beruf des Landwirtes weiterhin attraktiv für den Nachwuchs.“ Auch die Eiweißstrategie, Chancen und Möglichkeiten des technischen Fortschritts im Bereich der Landwirtschaft, sowie die Darstellung der Landwirtschaft im Wahlkampf wurden thematisiert.
Hessische Landjugend – LW 38/2017