Jungwinzer zeigten in Oppenheim ihr Können

Erstentscheid des Berufswettbewerbs entschieden

Unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben – Wachstum, Stärke, Leidenschaft“ fand Mitte März der diesjährige Erstentscheid im Berufswettbewerb Weinbau für das Gebiet Rheinhessen am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Oppenheim statt. Der von der Deutschen Landjugend initiierte Berufswettbewerb ist eines der größten Fort- und Weiterbildungsprojekte der Landwirtschaft in Deutschland.

Mit dem „Spundvollmachen“ eines Fasses und dem Ziehen einer Fassprobe wurden die Fertigkeiten beim Erstentscheid des Berufswettbewerbs der Winzer im Keller geprüft.

Foto: Laju

Etwa 110 Berufs- und Fachschüler des Weinbaus stellten sich dieses Jahr in Oppenheim den Herausforderungen in Theorie und Praxis. Kein anderer Standort in Rheinland-Pfalz schickt eine so große Teilnehmer­anzahl in den Wettbewerb. Entsprechend groß war die Motivation der Nachwuchswinzer.

Getragen wird der Berufswettbewerb vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd und der Landjugend RheinhessenPfalz, in enger Zusammenarbeit mit den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und wird durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau gefördert und finanziell unterstützt.

Karsten Horter, Leiter des Landjugend-Arbeitskreises Netzwerk JungwinzerInnen Rheinhessen, eröffnete den Wettbewerb mit ermunternden Worten, wünschte allen viel Erfolg und erinnerte daran, dass neben dem Messen der fachlichen Fähigkeiten auch der Spaßfaktor eine wichtige Rolle spielt.

Im praktischen Teil eine Bodenprobe gezogen

„Welche gesetzlich vorgeschrieben Pflichtangaben müssen auf dem Weinetikett erscheinen?“ oder „Wie heißt der Bundesminister für Landwirtschaft?“, waren Fragen unter vielen anderen, die zu beantworten waren. Aber nicht nur theoretische Aufgaben, zu denen auch das Schreiben einer Bewerbung oder das Lösen mathematischer Fragestellungen zählten, galt es zu bewältigen.

Im Praxisteil mussten die Teilnehmer ihre Fachkenntnisse und ihr Geschick unter Beweis stellen. Eine der Aufgaben war das Ziehen einer Bodenprobe. Hier musste der Umgang mit dem Bohrstock beherrscht und die Bodenproben anschließend beurteilt werden.

In der Weinsensorik waren Weinfehler zu erkennen und zu beschreiben. Außerdem mussten die Nachwuchswinzer in sogenannten Rangfolge- und Dreieckstests ihre geschulten Sinne unter Beweis stellen.

Einer Schulklasse die Arbeit im eigenen Beruf und ebenso die Begeisterung dafür in einer Präsentation näher zu bringen, war die Aufgabe im Bereich Marketing. Manche konnten ihre Nervosität nicht ganz ablegen, viele aber beschrieben mit großem Selbstbewusstsein und Leidenschaft ihren Wunschberuf.

Die Teilnehmer konnten sich zwischen den einzelnen Stationen nicht nur verpflegen, sondern auch das Rahmenprogramm, welches die Landjugend vorbereitet hatte, nutzen. Hier galt es Unkräuter in der Landwirtschaft zu erkennen und zuzuordnen.

Eine Bodenprobe zu ziehen ist ja noch leicht, diese zu beurteilen ist dann schon schwieriger.

Foto: Laju

Bis zur Bekanntgabe der Sieger mussten sich die Berufs- und Fachschüler bis zum folgenden Tag gedulden. David Spies, neuer Vorsitzender der Landjugend RheinhessenPfalz, begrüßte alle Teilnehmer zur Siegerehrung und bedankte sich bei den vielen Helfern und Unterstützern der Veranstaltung. Er gratulierte den Siegern sehr herzlich und übergab ihnen, gemeinsam mit Arbeitskreisleiter Karsten Horter, die verdienten Präsente.

In der Leistungsgruppe WI (Berufsschule) erreichte Eric Fischborn aus Dexheim den ersten Platz, gefolgt von Thorsten Krämer aus Sörgenloch auf Rang 2. Der dritte Platz ging an Jonas Philipp Schwaab aus Udenheim. Sieger in der Leistungsgruppe WII (Fachschule) wurde Yvonne Rottmann aus Langenlonsheim, die vom DLR Bad Kreuznach am Berufswettbewerb teilnahm. Sie wird am Bundesentscheid für das Weinanbaugebiet Nahe an den Start gehen. Der zweite Platz ging an Felix Korb aus Dorn-Dürkheim. Platz 3 belegte Oliver Eckhard aus Schwabenheim.

Ende April kommt es zum Gebietsentscheid

Die 12 bestplatzierten Teilnehmer aus Rheinhessen treten am 27. April 2017 im Weingut Spies, Dittelsheim-Heßloch, zum Gebietsentscheid an. Dort treffen sie auf die 12 bestplatzierten Teilnehmer der Pfalz. Hier werden dann die besten Jungwinzer aus dem Verbandsgebiet für den Bundesentscheid des Berufswettbewerbs 2017 ermittelt. Für die Sieger beim Bundesentscheid erfolgt die offizielle Ehrung bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes am Deutschen Bauerntag in Berlin. Im Herbst 2017 erhalten die Sieger eine Fortbildung zur Persönlichkeitsschulung. Im Januar 2018 sind sie dann zur Internationalen Grünen Woche in Berlin eingeladen.

Als Fazit kann man zusammenfassen: Das Mitmachen hat sich gelohnt. Durch die Teilnahme entstehen Kontakte, die oftmals ein Leben lang Bestand haben und die für die Entwicklung der jungen Persönlichkeiten nur von Vorteil sein können. Die Ergebnisse zeigen, dass Rheinhessen mit seinen Jungwinzern hervorragend aufgestellt ist und in den kommenden Jahren noch einiges erwartet werden kann. Die Ausbildung am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Standort Oppenheim ist dabei ein wichtiger Mosaikstein auf diesem Weg zum Erfolg.

lj – LW 13/2017