Kälber profitieren von kleineren, beständigen Gruppen

Es gibt immer mehr wissenschaftlich fundierte Ergebnisse dafür, dass kleine Kälber in Kleingruppen gehalten werden sollten. Dabei sollten die Kälbergruppen aus sozial stabilen Gruppen bestehen, also nach „all in – all out“ geführt werden. Im Vergleich zur dynamischen Gruppenhaltung, bei der die Kälber „rein- und rauskommen“, senkt das Zusammenführen ganzer Gruppen das Auftreten von Krankheiten, führt zu einer höheren durchschnittlichen Tageszunahme und reduziert den sozialen Stress, der durch die Störung der Gruppendynamik entstehen kann.
Der Altersbereich der Kälber in einer Gruppe sollte ebenfalls berücksichtigt werden, um Gesundheitsrisiken und Futterkonkurrenz zu minimieren. Optimal ist eine Altersspanne von 7 bis max 14 Tagen. In kleineren Betrieben mit weniger geborenen Kälbern kann die Paarhaltung eine erfolgreiche Option sein.
Generell sollten größere Gruppen von Tieren wegen der erhöhten gesundheitlichen Risiken und Herausforderungen bei der raschen Erkennung kranker Kälber vermieden werden. Allerdings gibt es keine „magische Zahl“ für die richtige Gruppengröße, aber Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Paare oder Gruppen von bis zu sechs bis acht Kälbern eine geringere Inzidenz von Atemwegserkrankungen oder Durchfall aufweisen als Gruppen von 15 Kälbern oder mehr. Auch wenn größere Gruppen mit einem automatischen Tränkesystem kosteneffektiver erscheinen mögen, sollte von solchen Gruppengrößen Abstand genommen werden. Auch um sicherzustellen, dass jedes Kalb angemessenen Zugang zum Tränkenippel und zum Futter hat.
Innovationsteam Milch Hessen /HBV UB Milch