Kälbermanagement bei heißem Wetter

Hitzestress kann auch bei Kälbern ein Problem sein. Durch starkes Hecheln verlieren die Tiere viel Flüs­sigkeit über die ausgeatmete Luft. Das Kälbermanagement sollte daher den Hitzestress reduzieren und gezielt die Trinkwasserversorgung verbessern.
Hier ein paar Tipps für warme Tage:
Die Haltung ist ein wichtiger Faktor: Spannen Sie Tücher über die Kälberhütten, um Schatten zu erzeugen, und bocken Sie das hintere Ende der Hütte ein wenig hoch, um die Luftzirkulation zu unterstützen. Für Kälber in Gebäuden gilt: Fens­ter und Curtains öffnen und über Ventilatoren nachdenken.
Öfter die Einstreu wechseln: Einstreu, die große Mengen an Kot und Urin enthält, speichert Wärme.
Das Wassermanagement ist oft ein Knackpunkt: Stellen Sie sicher, dass die Eimer groß genug sind und dass diese in einer 24-h-Periode niemals leer sind; oder füllen Sie mehrmals am Tag Wasser nach. Stellen Sie die Eimer so hin, dass kein Futter hineinfällt. Wassereimer müssen schattig stehen. Die Sonneneinstrahlung heizt sonst das Wasser auf und lässt Algen wachsen.
Reinigung ist wichtig: Leeren Sie die Eimer täglich aus und füllen frisches Wasser nach. Mindestens einmal pro Woche sollten Eimer mit einer Bürste und einem geeigneten Mittel gründlich gereinigt werden. Benutzen Sie niemals dieselben Behälter für Wasser und Milch. Milchrückstände sind ein Paradies für die Entwicklung von Bakterien und verschiedenen Organismen, die für Kälberkrankheiten verantwortlich sind.
Die Gabe von Elektrolyten sollte großzügig erfolgen: Bei warmem Wetter neigen Kälber stärker zur Austrocknung. Durchfallkälbern sollte Elektrolytlösung ad libitum angeboten werden. Die Lösung wird im Darm bei Darreichung mit einem Nuckel besser absorbiert als beim Drenchen.
Frisches Kraftfutter: Füllen Sie täglich nur so viel nach, wie die Kälber fressen. Reste können Sie an ältere Färsen verfüttern.   Jacqueline Heil, Landesvereinigung Milch Hessen