KBV Rheingau-Taunus im Gespräch mit Landes-SPD

Verbesserungen in der Landwirtschaft anerkennen

Zu einem Informationsgespräch besuchten die Fraktionsvorsitzende der SPD im hessischen Landtag, Nancy Faeser, und MdL Marius Weiß, SPD, den Kreislandwirt und Vorsitzenden des Kreisbauernverbands Rheingau-Taunus (KBV) Thomas Kunz auf dem Meilinger Hof in Heidenrod-Niedermeilingen. Seit über 25 Jahren als Direktvermarkter tätig skizzierte Thomas Kunz die Entwicklung des Betriebs von den Anfängen bis hin zum Wohlfühlstall für Rinder und Schweine.

Zum Besichtigungsprogramm gehörte auch der Wohlfühl-Stall für Schweine.

Foto: KBV

Wie der Kreisbauernverband in einer Pressemitteilung zum Gespräch mit Vertretern der SPD mitteilt, waren sich die Gesprächspartner darüber einig, dass die wachsende Kluft zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft für beide Seiten kontraproduktiv ist. Dass Landwirtschaft in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit der Zeit geht, konnte Kunz beim Thema Düngung beispielhaft erläutern: Mithilfe von kleinräumigen Ertrags- und Bodenkarten könne die Leistungsfähigkeit des Bodens besser eingeschätzt und Dünger wie Pflanzenschutz satellitengesteuert auf 2 cm genau ausgebracht werden.

Landbewirtschaftung nach Augenmaß

„Mit Smart Farming und innovativer Technik tun wir letztlich genau das, was unsere Großeltern damals auch getan haben: Landbewirtschaftung nach Augenmaß! – Es ist unsere dringlichste Forderung, dass die erheblichen Verbesserungen in der Landwirtschaft bei Tier-, Natur- und Klimaschutz endlich gesellschaftliche Anerkennung erfahren. Hier müssen Bundes- und Landespolitiker ihre Verantwortung wahrnehmen und diese guten Beispiele der Bevölkerung vermitteln“, so Kunz an die Adresse der Gäste.

„Geprüfte Qualität – Hessen“ steht für Regionalität

Regionale Produkte lägen nicht erst seit Corona voll im Trend. Immer wieder komme die Frage auf, wie regional zu definieren sei: Die Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen vergebe das Siegel „Geprüfte Qualität – Hessen“ für Produkte, die in Hessen erzeugt und verarbeitet wurden.

Es sei nicht einfach, kleinräumige Produktketten in Hessen zu etablieren, da häufig regional verarbeitende Betriebe wie Mühlen oder Schlachtstätten fehlten. Umfangreiche Auflagen, EU-Standards und Personal- oder Nachwuchsmangel hätten die Zahl kleiner Betriebe schrumpfen lassen. Mit der Ökomodellregion Nassauer Land soll nach Kunz zukünftig Nachhaltigkeit und Regionalität gefördert werden. Ob das Nassauer Land für Produkte aus der Region als Marke etabliert werden könne, bleibe abzuwarten.

Rundgang durch den Wohlfühlstall

Beim Rundgang über den Hof und durch den Wohlfühlstall konnten sich die Teilnehmer ein Bild des Betriebs machen. Gesprächsthemen waren neben der Rinder- und Schweinehaltung vor Ort und der regionalen Erzeugung auch die Afrikanische Schweinepest, die Ernte 2020 und die Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Gesellschaft. Im Anschluss an den Rundgang konnten sich die Gäste vor Ort bei einem Imbiss aus eigener Erzeugung von der Qualität der heimischen und regionalen Produktion überzeugen.

LW – LW 41/2020