Kiesabbau im Werratal
Informationsfahrt des KBV Werra-Meißner
Der Vorstand des Kreisbauernverbandes Werra-Meißner und die Mitglieder des Gebietsagrarausschusses besuchten das Kieswerk August Oppermann (AO) in Niederhone. Seit 2007 wird dort Kies abgebaut. Kreislandwirt und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Horst Kupski führte die über 20-köpfige Vertreterschaft der Bauern.
„Wenn schon bestes Ackerland in der Werraaue verbraucht wird, so soll dies auch sinnvoll sein“, so Kupski zu Beginn der Exkursion. Der Geschäftsführer des Kieswerkes AO, Arnd Heringhaus und Mitarbeiter stellten den Teilnehmern den Kiesabbau im Werratal vor. Nachdem die Auskiesung vor sieben Jahren am Standort des jetzigen Werratalsee aufgegeben wurde, ist man umgesiedelt. Der Kiesabbau geschieht nun in der Gemarkung Niederhone. Am Ende des Abbaues werden circa 60 ha neue Wasserfläche entstehen. Von den dann drei Kiesseen sollen zwei dem Naturschutz dienen und einer soll dem Angelsport vorbehalten bleiben. Während der Führung durch das Werk konnten sich die Teilnehmer ein Bild über den Kiesabbau machen.Der Eimerbagger hat eine Stundenleistung von 400 t Kies, er schwimmt auf dem Wasser und schürft den Kies aus den bis zu teilweise zwölf Meter mächtigen Schichten. Hier liegt noch Kies für die nächsten 30 bis 40 Jahre verkündeten die Vertreter der Firma AO. Durch die Auskiesung entsteht ein circa 1,5 Mio. Kubikmeter großer neuer Retentionsraum. Dieser wird die unterhalb liegenden Städte zusätzlich vor Hochwasser schützen. Die produzierte Tagesmenge beläuft sich auf circa 2 000 t. Im Zweischichtbetrieb arbeiten sieben Menschen in der Anlage. Insgesamt sollen fünf Mio. t Kies gefördert werden. Die Qualität des Werra-Kieses sei sehr gut, war zu erfahren. Die Zusammensetzung der Steine verspreche eine hohe Haltbarkeit bei wechselnden Reparaturen. Heringhaus berichtet, dass die Anforderungen an die Betonqualitäten zunehmend höher werden und daher die Nachfrage nach guten Kiesqualitäten ansteigt. Hauptkunden des Kieswerkes sind das benachbarte Betonwerk und ortsansässige Bauunternehmer.
KBV-Vorsitzender Horst Kupski sagte, gegen die Tatsache, dass bester Ackerboden der Ausbeutung des Kieses zum Opfer falle, könne sich der Berufsstand zwar nicht wehren. Wünschenswert wäre aber, wenn die ausgebeuteten Flächen wieder zu landwirtschaftlichen Feldern rekultiviert werden könnten, so Kupski.
KBV Werra-Meißner – LW 27/2014