Klauenerkrankungen nicht nur im Rinderstall ein Thema

Das Thema Klauengesundheit ist im Milchviehstall ein Dauerbrenner, denn hier gibt es in vielen Betrieben noch Verbesserungspotenzial. Gesunde Klauen sind wichtig für das Wohlbefinden der Kühe. Schmerzen den Tieren dagegen die Füße, sparen sie sich den ein oder anderen Gang zum Fressgitter – was zu einer sinkenden Futteraufnahme und in der Folge verminderten Milchleistung und schlechteren Fruchtbarkeitsraten führt. Klauenkranke Tiere haben zudem höhere Medikamenten- und Tierarztkosten und gehen oft früher aus dem Bestand ab, was die Wirtschaftlichkeit zusätzlich belastet.

Wichtig für gesunde Klauen sind ein hoher Kuhkomfort sowie eine regelmäßige Lahmheits-Beobachtung und vorbeugende Klauenpflege. Letztere sollte möglichst systematisch angegangen werden, um die Klauengesundheit der Herde zielgerichtet und langfristig zu erhöhen. Basis dafür ist eine intensive Dokumentation, die von einigen Klauenpflegern bereits als Service angeboten wird (siehe link auf Seite 32).

Stark diskutiert wurde in den letzten Jahren die Gestaltung der Laufflächen. Mit Gummi ausgelegte Flächen brachten zwar im Vergleich zu Beton Vorteile im Laufkomfort, der notwendige Klauenabrieb kam jedoch zu kurz. Ein guter Kompromiss scheinen weiche Laufflächen mit aufrauenden Anteilen zu sein, wie Ergebnisse der FH Weihenstephan-Triesdorf zeigen (siehe Seite 31).

Auch im Sauenstall ist das Thema Klauengesundheit seit einiger Zeit angekommen. Die Auswirkungen auf die tierischen Leistungen sind ähnlich wie im Kuhstall. Es wird jedoch noch in erster Linie auf Haltung, Fütterung und die Auswahl geeigneter Genetik gesetzt und erst in zweiter auf Klauenbeurteilung und -pflege.

Mehr dazu in unserem Beitrag ab Seite 33.

Marion Adams