Kriterien zur Sortenwahl bei Silomais

Neben dem Verwendungszweck stellt die sichere Abreife des Maises ein entscheidendes Kriterium bei der Sortenwahl dar. Zwar sind wir in diesem Jahr vielerorts mit einem frühen Erntetermin verwöhnt worden, aber die Erinnerungen an 2010 sollten nicht zu schnell vergessen werden.
Grob eingeteilt gibt es zwei Nutzungsrichtungen für den Silomais: Die Biomasseproduktion und die Rindviehfütterung. Beide stellen unterschiedliche Ansprüche an die Sorten. In der Biomasseproduktion ist es nach wie vor der Trockenmasseertrag, der einen entscheidenden Einfluss auf den Methanertrag der Fläche nimmt. Alle anderen Parameter werden durch den TM-Ertrag überdeckt und spielen somit eine untergeordnete Rolle.
In der Rindviehfütterung ist die Sortenwahl deutlich differenzierter zu betrachten. Auch hier gilt es zunächst zwei Nutzungsrichtungen zu trennen: Die Mast und Milcherzeugung. In der Mast wird neben dem Energieertrag dem Stärkegehalt einer Sorte die oberste Priorität zugemessen. In der Milchviehfütterung ist es je nach Rationsgestaltung neben dem Stärkegehalt die Energiedichte und die Verdaulichkeit der Sorte. Bei Gras-betonten Grundfutterrationen sollte der Stärkegehalt im Vordergrund stehen, bei Mais-betonten Rationen eher die Energiedichte und Verdaulichkeit, wobei hier klar ein Trend zur höheren Verdaulichkeit der Restpflanze zu erkennen ist.
Grundsätzlich gilt, je höher die Leistung der Herde, umso höher ist die Anforderung an die Qualität der späteren Silage. Die Ergebnisse der Landessortenversuche Silomais sind in der aktuellen Ausgabe, LW 51, veröffentlicht.   dlr