Kubota steigt mit dem M7 in den Markt der großen Schlepper ein

130 bis 170 PS – Unternehmen wird Universalanbieter

Der japanische Konzern Kubota will mit der neuen Traktoren-Baureihe M7, die es in den drei Motorenstärken 130, 150 und 170 PS geben wird, künftig auch die Zielgruppe größerer Gemischtbetriebe bedienen. In Kooperation mit dem im Mai 2012 erworbenen Landmaschinenhersteller Kverneland strebt das Unternehmen außerdem an, auf dem Markt als Universalanbieter aufzutreten. Vorvergangene Woche wurden zur Präsentation der Prototypen Händler und Journalisten aus ganz Europa nach Paris eingeladen.

Mit der neuen Traktorenreihe M7 will Kubota vor allem größere Gemischtbetriebe ansprechen.

Foto: Mohr

Wie Kubota mitteilte, wird die Serienproduktion der Traktoren-Baureihe M7 ab April 2015 in der neuen Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen in Bierne im Departement Pas-de-Calais in Nordfrankreich aufgenommen. Nach Angaben des Kubota-Präsidenten Masatoshi Kimata sollen bis 2017 jährlich 3 000 Stück gebaut werden. Mit der Investition in das neue Werk wolle Kubota den Bedürfnissen der europäischen Landwirte umfassend Rechnung tragen.

Den Traktor M7 wird es in drei Klassen geben

Die Übernahme von Kverneland ermögliche Kubota ferner die Entwicklung eines Sortiments mit landwirtschaftlichem Zubehör nach eigenen Vorgaben. Das Know-how des norwegischen Landmaschinenherstellers sei in Verbindung mit der Produktionskapazität und der Vertriebsstärke von Kubota der Dreh- und Angelpunkt. Kubota werde 2015 unter allen Traktorenherstellern das größte Sortiment an Zubehör anbieten.

Der neue Traktor M7 wird nach Angaben des Kubota-Managers Yuichi Kitao in drei Klassen angeboten: Die Standard-Variante für Nutzer, die einfache und preisgünstige Technik nachfragen, die Premium-Klasse für diejenigen, die zusätzlichen Komfort und einfache Handhabung unter anderem mit Computertechnik haben wollen, sowie die Klasse Premium CVT mit noch höherem Komfort und Bedienungserleichterungen. In den drei Klassen werden jeweils die drei Leistungsstärken 130, 150 und 170 PS angeboten (Modelle M7-131, M7-151 und M7-171).

Die Traktoren der M7-Reihe werden von einem Kubota V 6108 Vier-Zylinder-Motor angetrieben. Dabei wurde der firmen­eigene Dieselpartikelfilter mit SCR-Technologie (selektive katalytische Reduktion) von Kubota kombiniert, um einen nach eigenen Angaben außergewöhnlich sauberen Motor zu entwerfen, der die strikte Tier4-final Bestimmungen erfülle.

Die SCR-Technologie bringe Ammoniak in Form des Trägermittels (AdBlue) in den Abgasstrang vor den SCR-Katalysator ein, mit dessen Hilfe Stickoxide zu über 90 Prozent in elementaren Stickstoff umgewandelt werden könne, so Kubota.

Für eine optimale Verbrennung steuere das Common-Rail-System den Zeitpunkt und die Menge des mit Hochdruck eingespritzten Kraftstoff elektronisch. Dies führe zu verbessertem Kraftstoffverbrauch und weniger Motorengeräuschen. Für kurze Zeiträume kann laut Kubota der Power Boost aktiviert werden, der sofort mehr Motorenleistung bringe.

Stufenloses Getriebe oder Getriebe mit 24 Gängen

Für längere Tankstoppintervalle sind laut Kubota große Tanks mit 330 Liter für Diesel und 38 Liter für Harnstoff eingebaut. Die Kraft wird in der Premium-CVT-Ausführung des M7 durch ein stufenloses Getriebe übertragen, das laut Kubota eine nahezu unendliche Zahl von Vorwärts- und Rückwärtsgängen anbiete. Das alternative Lastschaltgetriebe in den anderen Schlepperausführungen bietet 24 Gänge. Für das Premium Modell hat Kubota einen Multifunktionshebel entwickelt, mit dem alle Hauptfunktionen abrufbar sind.

Mit einer großen Palette an Maschinen und Geräten wird Kubota Universalanbieter.

Foto: Mohr

Auf den Demonstrationsflächen bei Paris wurden auch die zahlreichen Anbaugeräte vorgeführt, die unter dem Namen Kubota angeboten werden: Mäher, Zetter, Schwader, Ballenpressen, Ballenwickler, Düngestreuer, Pflanzenschutzspritzen, Grubber, Eggen, Drill- und Einzelkornsämaschinen.

Die Anbaugeräte sollen in drei Phasen eingeführt werden: zur französischen Landwirtschaftsausstellung Sima (Ende Februar 2015 in Paris) die Grünlandtechnik, in der zweiten Phase nach der Sima die Bodenbearbeitungsgeräte und in der dritten Phase zur Agritechnica (November 2015) die Pflanzenschutzgeräte.

Kubota ist ein Familienunternehmen, das 1880 von Gonshiro Kubota gegründet wurde. Die Zentrale befindet sich bei Osaka. Der börsennotierte Konzern ist in drei Sparten tätig: erstens Landmaschinen, zweitens Baumaschinen, Klimaanlagen, Stahlprodukte und Motoren, sowie drittens Abwasseraufbereitung und -Entsorgung. Das Unternehmen erzielte mit 33 845 Mitarbeitern im vergangenen Geschäftsjahr 14,6 Mrd. US-Dollar Umsatz, davon 58 Prozent in Übersee. Dabei wurde ein Gewinn von 1,9 Mrd. Dollar erwirtschaftet, und somit eine Umsatzrendite von 13 Prozent ereicht.

Kubota baut Vertriebsnetz in Deutschland aus

Das Unternehmen geht davon aus, in Deutschland bei den Schleppern über 50 PS bis Ende des Jahres einen Marktanteil von rund 2,5 Prozent zu erzielen, wie Verkaufs- und Marketingleiter Bernd Friedle, Kubota Deutschland GmbH, gegenüber dem LW erklärte. Bis 2018 will das Unternehmen in dieser Schlepperklasse einen Anteil von 6 Prozent erreichen.

Für die Stärkung des Vertriebs rekrutiert Kubota Deutschland derzeit viele Landtechnik-Fachleute. Seit Jahresbeginn habe man 30 neue Mitarbeiter eingestellt.

CM – LW 41/2014