Kühe, Königin und viele Infos über Milch und Landwirtschaft
Ãœber 3Â 000 Besucher beim Tag der Milch in Wiesen
Bei strahlendem Wetter wurde am 1. Juni der Tag der Milch mit einem Hoffest auf dem Betrieb Hartmann in Hofbieber-Wiesen gefeiert. Über 3 000 Gäste kamen auf den Milchviehbetrieb und nutzten die Gelegenheit, sich mit regionalen Produkten zu stärken und sich über die moderne Landwirtschaft zu informieren.

Foto: Lehmkühler

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„Uns ist es wichtig, dass Verbraucher ein richtiges Bild von der Landwirtschaft bekommen. Werfen Sie daher einen Blick in den Kuhstall, den Melkstand, die Milchkammer oder das Fahrsilo und erfahren Sie unmittelbar, woher die Milch kommt und wie wir auf unserem Hof mit den Tieren leben.“ Mit diesen Worten eröffnete Christian Hartmann gemeinsam mit der LandesÂverÂeiniÂgung Milch Hessen (LV Milch) das große Hoffest.
„Wir wollen zusammen mit Familie Hartmann zeigen, dass Milch ein gesundes und wertvolles Lebensmittel ist, dessen aufwendige und qualitativ anspruchsvolle Gewinnung für die milcherzeugenden Landwirte die Grundlage ihres Lebensunterhaltes ist“, sagte Friedhelm Schneider, Vorsitzender der LV Milch und HBV-Präsident, bei der Eröffnung. „Wir möchten das Verständnis für die Arbeit auf einem Milchviehbetrieb verbessern, Vertrauen schaffen. Und wir wollen die Wertschätzung für das Grundnahrungsmittel Milch, das für viele so selbstverständlich und immer im Kühlregal zu bekommen ist, erhöhen.“ Darum sei es wichtig, der Öffentlichkeit Einblicke in die moderne Landwirtschaft und die Tierhaltung zu geben und möglichst schon Heranwachsenden zu zeigen, wo und wie Grundnahrungsmittel erzeugt werden, so Schneider.
Ministerin lobt „Bauernhof als Klassenzimmer“
Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz lobte das Engagement der Landwirtsfamilie Hartmann, die sich schon seit Jahren an der Initiative „Bauernhof als Klassenzimmer“ beteilige. „Nur wenn Kinder und Jugendliche lernen, wie Landwirtschaft funktioniert und wie unsere Nahrungsmittel produziert werden, nur dann sind sie später bereit, dafür den passenden Preis zu zahlen“, sagte die Ministerin. Es sei skandalös, wenn es immer noch große Konzerne gäbe, die die Milchpreise drücken und somit die Existenz der Bauern gefährden würden. „Die Landwirte arbeiten für ihr Auskommen, sorgen aber auch dafür, dass wir gesund essen und trinken können, in der Region und darüber hinaus“, so Hinz. Sie informierte, dass in Hessen etwa 3 500 Betriebe Milchvieh hielten, mit durchschnittlich 45 Milchkühen pro Hof. Gemeinsam würden Hessens Landwirte über 1 Mio. Tonnen Milch pro Jahr produzieren. „Erfreulicherweise gibt es immer mehr Landwirte, die sich dem Konzept der Vermarktung regionaler Produkte anschließen. Hier wollen wir als Landesregierung unterstützend zur Seite stehen und so den Landwirten mehr Unabhängigkeit von schwankenden Weltmarkpreisen ermöglichen“, versprach die Ministerin.
Vielseitiges Programm auf dem Bieberhof

Foto: Lehmkühler
Letzter offizieller Auftritt der Milchkönigin
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge feierte Hessens Milchkönigin Charlotte I. den Tag der Milch. Es war der letzte offizielle Auftritt ihrer zweijährigen Amtszeit, bevor sie die Krone am 5. Juni beim Hessischen Bauerntag in Gießen an ihre Amtsnachfolgerin abgeben wird. „Hinter mir liegen viele Termine als Hessische Milchkönigin. Am spannendsten waren die Veranstaltungen mit Kindern, denn die sind unvoreingenommen, offen und voller Interesse für die Landwirtschaft.“ Sichtlich gerührt resümieÂrte Charlotte I. ihre Amtszeit mit den Worten: „Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, die LandÂwirtschaft in das Licht zu rücken, das sie verdient hat.“
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