Kuhbürsten zum Wohlfühlen
Auch Kühe lassen sich gerne bürsten und streicheln. Sie „arbeiten“ dafür genauso viel, wie um an eine frisch vorgelegte TMR zu gelangen, wie Versuche in Kanada bestätigt haben. Das heißt, sie stoßen ein Gatter mit Gegengewicht auf, um zur Bürste zu gelangen – oder zur frischen TMR. Futter und Bürste sind also „gleichwertig“ für die Kuh. Das beweist, dass Bürsten mehr als nur eine Scheuerhilfe für Kühe sind.
Bürsten, steigern sie das Wohlbefinden der Tiere, wirken positiv auf die Leistung, reduzieren Stress, verbessern die Blutzirkulation, die Eutergesundheit und spielen eine Rolle bei der Reduzierung von Mastitis. Investitionen in Bürsten zur Entfernung von Schmutz und Ablagerungen können der Herde ein allgemeines Wohlbefinden bringen und damit einen Beitrag zu gesunden Tieren leisten.
Die beste Platzierung der Bürsten hängt vom jeweiligen Stall-Layout ab. Sie sollten nicht zu nahe an der Tränke platziert sein, weil das den Zugang zum Wasser versperren könnte und außerdem die Verschmutzungsgefahr der Tränke steigt. Wer in Bürsten investiert, sollte auch die Anzahl Tiere pro Bürste berücksichtigen. Pro Bürste sollte man mit maximal 60 Kühen rechnen.
Häufig sieht man Kuhbürsten bei den melkenden Kühen, aber oft haben die Trockensteher keine Bürste zur Verfügung. Gerade Sie sollten aber die bestmögliche Haltungsumwelt erfahren, eine Bürste gehört auch hier zum Standard.
Die Geräte an sich sind langlebig (8 bis 10 Jahre), allerdings müssen die Bürsten von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Es gibt Bürsten mit Polypropylenborsten und mit Nylonborsten, denen eine gute Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit zugesprochen wird.
Es gibt rotierende Bürsten – diese rotieren an einem horizontalen Arm, der an einem Motor befestigt ist. Sie bewegen sich nach links und rechts und erreichen eine große Fläche über dem Rücken der Kuh. Schwingende Bürsten (schwingen rückwärts, seitlich und mit erhöhten Bewegungsoptionen) und vor allem stationäre (werden oft selbst aus Besen hergestellt) haben eine deutlich geringere Reichweite.
Selbstverständlich gibt es auch Bürsten für Kälber, die mit weicheren Borsten ausgestattet sind. Sie sind eine gute Option für ein natürliches Pflegeverhalten. Rotierende Kälberbürsten wiegen weniger im Vergleich zu Kuhbürsten, eine schwerere Kuhbürste ist nicht geeignet, denn durch das Gewicht hat die Bürste einen Einfluss auf den Rücken der Kälber.
Welche Option auch immer gewählt wird, die Verwendung einer Bürste trägt dazu bei, das Wohlbefinden der Tiere zu steigern, die Stalleinrichtungen und -ausrüstungen zu schützen, aber auch die Tiere, da sie sich nicht selbst durch die Verwendung anderer Stalleinrichtungen schädigen, die für die Pflege nicht geeignet sind.
Innovationsteam Milch Hessen