Läger auf Vorratsschädlinge kontrollieren
Auch wenn unter guten Bedingungen trockenes Getreide eingelagert wurde, ist es wichtig, das Lager im Blick zu behalten. Bei milden Temperaturen im Herbst oder Winter können sich verschiedene Lagerschädlinge ausbreiten.
Neben Kornkäfern im Getreide können auch verschiedene Motten (Mehl-, Getreide- und Kornmotten) vorkommen. Der Kornkäfer ist ein 2,5 bis 5 mm langer Rüsselkäfer; er frisst die Körner von innen heraus auf und hinterlässt leere Hüllen. Mottenlarven sind je nach Art 5 bis 12 mm groß; Befall erkennt man an einem netzartigen Gespinst, das die oberen Kornschichten zusammenklebt. Die Getreidekörner werden in späterem Verlauf ausgefressen. Durch Kot und Gespinste verunreinigte Körner sind nicht mehr als Lebensmittel geeignet. Sekundär kann das Fraßmehl (auch bei Kornkäfern) verschimmeln und von Milben besiedelt werden.
Im Raps treten seltener Vorratsschädlinge in Erscheinung, doch in den letzten Jahren trat gelegentlich die Modermilbe auf. Diese ist 0,3 bis 0,4 mm groß und schädigt durch Fraß und Übertragung von Schimmel. Auch die Keimfähigkeit sinkt.
Ulrich Nöth, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück