Landbedarf mit Blick auf die Agrarstruktur managen
Ökopunkte im Wert von 4,5 Mio. Euro zu Kompensationszwecken
Wie die Hessische Landgesellschaft (HLG) aus Kassel mitteilt, hat die HLG vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und LandesentÂwicklung (HMWVL) den Auftrag erhalten, den Grunderwerb für den Straßenbau einschließlich der erforderlichen Grundstücke für naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchzuführen. Weiterhin hat die HLG als Ökoagentur des Landes Hessen den Auftrag erhalten, die KompenÂsationsmaßnahmen aus Bebauungsplänen flächensparend umzusetzen.

Foto: HLG
Landwirte frühzeitig einbeziehen
Die HLG habe vom Land Hessen über 700 neue und laufende Grunderwerbsprojekte übernommen. Für große Straßenbauprojekte wie die BAB A 4 zwischen Dreieck Kirchheim und Wildeck-Obersuhl, der A 7 an der Hanerbachtalbrücke, der A 3 Köln-Frankfurt zum Neubau der Lahntalbrücke bei Limburg und vor dem Riederwaldtunnel an der A 66 habe die HLG bereits Grunderwerbs- und Entschädigungsverhandlungen geführt und besitze umfangreiche ErfahÂrunÂgen im Grunderwerb für Infrastrukturgroßvorhaben, wie die ICE-Neubaustrecke Köln/Rhein-Main sowie für den Flughafen Kassel-Calden.
Flächenmanagement für den Straßenbau bedeute auch auf die Belange der Agrarstruktur zu achten. Aus Sicht des ländlichen Raums gelte es, die Flächenversiegelung zu verringern. Umso wichtiger sei es, die Landwirte früh in die EntscheidunÂgen für Planungsvorhaben einzubeziehen. Durch die bei der HLG angesiedelte Ökoagentur, als Flächenagentur für naturschutzrechtliche Kompensation, solle bei Bauprojekten in Hessen die Landwirtschaft und der Agrarstruktur berücksichtigt werden.
Große Nachfrage nach Bauland

Foto: HLG
Auch die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Grundstücken nehme weiter zu. Dies resultiert nach Darstellung der HLG insbesondere auch aus dem Ausstieg aus der Atomkraft und dem Umbau der Stromversorgung in Deutschland hin zu mehr erneuerbaren Energien. Die Agrarwirtschaft habe einen wichtigen Beitrag zum Ausbau erneuerbaren Energien zu leisten. Damit entstehe ein schwieriÂger Spagat, auf den vorhandenen Flächen sowohl die Versorgung der Menschen mit hochwertigen Lebensmitteln, als auch die Energiewende mit zu sichern.
100 Ställe in Planung
Die Investitionsbereitschaft der Landwirte in Hessen halte an, teilte die HLG weiter mit. Im Vorjahr hätten 35 von ihr betreuÂte Landwirte eine öffentliche Förderung erhalten. Gefördert würden vorrangig Rinder- und Milchviehbetriebe. Über 100 Betriebe planen zurzeit BauÂmaßnahmen auf dem Hof mit der HLG, bei einer Investitionssumme von über 50 Mio. Euro.
Kübler ist Fachbeiratssprecher
Bei der Aufsichtsratsitzung hat Staatssekretär Saebisch den Prokuristen Horst Malsch aus Lohfelden in den Ruhestand verabschiedet und dessen Verdienste bei der Entwicklung der HLG sowie der vorherigen Hessischen Heimat und der Nassauischen Siedlungsgesellschaft für die hessiÂschen Kommunen und die hessische Landwirtschaft gewürdigt.
Weiter teilte die Gesellschaft mit, dass auf der Tagung des Fachbeirates der Ökoagentur in Gießen die Ernennung neuer Mitglieder des FachbeiraÂtes sowie die Wahl des Sprechers des Fachbeirates anstanden. Dabei wurde der Landrat des Odenwaldkreises, Dietrich Kübler, als Nachfolger des langjährigen FachÂbeiraÂtssprechers Henry ThieÂle zum neuen Sprecher des Fachbeirates der Ökoagentur des Landes Hessen ernannt.
LW