Landsenioren wünschen sich mehr Jüngere zu den Treffen

Landsenioren Rheinland-Pfalz Süd tagten im Bremerhof

Vergangenen Dienstag trafen sich die vier Regionalgruppen des Landseniorenverbandes Rheinland-Pfalz Süd zur ordentlichen 27. Vertreterversammlung im Bremerhof in Kaiserslautern. Präsident Alfons Groß aus Maikammer hieß die zahlreich erschienen Landsenioren willkommen und begrüßte auch die Referentin Gabi Frank-Mantowski vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, die die Leitstelle „Gut leben im Alter“ leitet.

Die Vorstandschaft des Landseniorenverbandes Rheinland-Pfalz Süd und Gäste (v.l.): Präsidentin der Landfrauen Pfalz Isabell Steinhauer-Theis, die stellvertretende Landesvorsitzende der Landfrauen Rheinhessen Irene Frick, Vorsitzender der Landsenioren Rheinhessen Dieter Frank, Vorsitzender der Landsenioren Südwestpfalz Willi Hunsicker, Präsident der Landsenioren Rheinland-Pfalz Süd Alfons Groß, Referentin Gabi Frank-Mantowski, Geschäftsführerin Clara Franke und Vorsitzende der Landsenioren Nordpfalz Gertrud Weber.

Foto: Setzepfand

Clara Franke, die Geschäftsführerin des Landseniorenverbandes Rheinland-Pfalz Süd, stellte den Geschäftsbericht für das Jahr 2023 vor. Demnach wurden im Jahr 2023 in den vier Regionalgruppen 28 Veranstaltungen mit rund 1 600 Landsenioren durchgeführt. Eine große Veranstaltung war das zweitägige Bundesarbeitstreffen der Deutschen Landsenioren in St. Martin mit dem Thema „Ärztliche Versorgung auf dem Land“. Zum Start des Jahres 2024 hatte der Landseniorenverband RLP Süd noch knapp 2 400 Euro auf dem Konto. Die Kassenprüfer hatten keine Beanstandungen. Auch die gesamte Vorstandschaft wurde entlastet.

Groß verlas all seine Termine im vergangenen Jahr und schnell wurde klar, dass die Landsenioren vielseitig interessiert sind und ihrem Auftrag der Weiterbildung und des gegenseitigen Austauschs gerecht werden.

Willi Hunsicker, ehemaliger Bürgermeister im Rosendorf Schmitshausen, ist seit vergangenem Jahr der Vorsitzende der Landsenioren-Regionalgruppe Südwestpfalz. Er verwies auf einen bereits voll mit Referenten besetzten Kalender für die monatlichen Treffen der Landsenioren in Niederhausen im kommenden Jahr. Ob Besuche vom Forstamtsleiter, der Polizei, den Gemeindeschwestern Plus oder von Ärzten zu speziellen Gesundheitsthemen. „Es ist immer Neues für die Landsenioren dabei“, betonte Groß. Auch die Vorsitzende Gertrud Weber in der Nordpfalz, Alfons Groß in der Süd- und Vorderpfalz sowie Dieter Frank in Rheinhessen können bereits über interessante Themen im neuen Jahr berichten. Die Nordpfälzer Landsenioren haben einen Ausflug nach Andernach in die essbare Stadt geplant, zu den Landsenioren Vorder- und Südpfalz kommt Dr. Ludwig Burgdörfer, der Radio-Pfarrer.

Dieter Frank aus Rheinhessen bemängelte, dass seit der neuen Datenschutzrichtlinie vor zwei Jahren keine potenziellen neuen Mitglieder mehr angeschrieben werden dürfen, sodass den Landsenioren die rüstigen Rentner ausgehen. „So kann das nicht weitergehen, da muss eine Lösung gefunden werden“, betonte Frank. Zu den monatlichen Treffen der Landsenioren kommen in Rheinhessen rund 70 bis 100 Landsenioren, ebenso viele sind es in der Vorder- und Südpfalz, die Zahl der Landsenioren in der Nordpfalz und in der Südwest­pfalz liegt bei monatlich zwischen 50 und 70 Landsenioren. Wer Interesse hat, an den informativen Treffen unter Seinesgleichen teilzunehmen, kann sich jederzeit per E-Mail an Clara Franke unter clara.franke@bwv-rlp.de wenden. Es sei keine

Bedingung, dass man aus der Landwirtschaft kommt, alle Landbewohner sind willkommen.

Gut leben im Alter bedeutet, dazuzugehören

Gabi Frank-Mantowski stellte die Landesleitstelle „Gut leben im Alter“ vor. Dabei beschönigte sie nichts und stimmte dem Spruch: Altern ist nichts für Feiglinge zu. Auch, weil inzwischen diese Lebensphase immer länger wird. So leben in Rheinland-Pfalz 1 100 Menschen, die über 100 Jahre alt sind. „Das Alter ist ein Prozess, der gestaltet werden muss“, betonte Frank-Mantowski. Jeder möchte möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen. Das sei so lange möglich wie gesundheitliche Aspekte nicht das Leben dominieren.

Doch auch zuvor komme es bereits zu Einschränkungen. Zum Beispiel, wenn man nicht mehr Auto fahren kann. Da sei es gut, einen funktionierenden ÖPNV im Ort zu haben. „Setzen Sie sich für einen guten ÖPNV in ihrer Region ein. Das Engagement vor Ort ist wichtig“, sagte die Referentin. Da die Solidarität unter den Landsenioren besonders groß ist, gemeinsam mit den Landfrauen und dem Bauern- und Winzerverband seien eher Erfolge zu vermelden.

Auch Bürgerbusse können organisiert werden. Es gebe immer mehr davon im Land. „Zwar dürfen diese keine öffentlichen Buslinien bedienen, aber es gibt genug Strecken, die nicht von den Bussen gefahren werden. Beratung finden Interessierte bei der Agentur Landmobil. „Denn gut leben im Alter, bedeutet dazuzugehören“, stellte Frank-Mantowski fest. „Weiterhin an der Gesellschaft teilhaben und sich engagieren können.“ Sie forderte die Landsenioren auf, selbst Konzepte aufzustellen, wie sie vor Ort leben möchten, neue Wohnformen, Pflege, Prävention und ein solidarisches Miteinander der Generationen zu verwirklichen.

Anlaufstellen, die bei Problemen helfen

Im Alltag der Landesleitstelle „Gut leben im Alter“ beraten sie seit 30 Jahren Kommunen zu den Themen Barrierefreiheit, Diskriminierung, GemeindeschwesterPlus, Bewegungsbegleiter und Digitalbotschafter. Doch auch Privatpersonen können auf der Landesleitstelle anrufen bei Problemen mit Vertragsrecht oder mit Banken. Es gibt über 670 Digitalbotschafter in Rheinland-Pfalz, die dann helfen können.Für nachbarschaftliche Hilfen kann die Landesinitiative Neue Nachbarschaften kontaktiert werden unter neue-nach

barschaften.rlp.de/. Frank-Mantowski gab über eine Seite an Internetadressen heraus, die den Landsenioren Unterstützung bieten können.

zep – LW 47/2024