Landwirt sucht Metzger, Metzger sucht Landwirt
Forum über Chancen der regionalen Fleischvermarktung
„Es ist unser Ziel, Metzger und Landwirte zusammenzubringen, um die regionale Fleischvermarktung zu fördern“, begrüßten Landrätin Anita Schneider, Landkreis Gießen, und Heinz Schreiber, Erster Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises, die über 120 Interessierten, die sich Anfang vergangener Woche in Hüttenberg trafen. Die Landkreise Lahn-Dill und Gießen hatten zusammen mit der Aktionsgemeinschaft `Echt Hessisch´ und den Fleischerinnungen zum Regionalforum „Landwirt sucht Metzger – Metzger sucht Landwirt“ eingeladen.

Foto: Lehmkühler
Praktiker informierten über ihre Kooperationen
In Fachvorträgen wurde über tragfähige Modelle einer Landwirt-Metzger-Beziehung informiert. So riet Stefan Itter, Leiter eines Biobetriebes aus dem Schwalm-Eder-Kreis, dazu, Gesicht zu zeigen: „Gute Bilder vom Betrieb, den Tieren und sich selbst in der eigenen Verkaufsstätte oder in der Gaststätte, die man beliefert, sorgen für Vertrauen bei den Kunden.“ Itter arbeitet seit einigen Jahren mit einem Biometzger zusammen und war Mitinitiator eines Biorestaurants in Kassel. „Jeder von uns, also Landwirt, Metzger und Gastronom, hat sein Feld und bringt seine Kompetenzen mit ein. Wir sind authentisch mit dem, was wir anbieten, und kommunizieren darüber. Das macht den Verbrauchern Freude“, berichtete Itter. Markus Hofmann, Fleischermeister aus Wölfersheim, informierte über seine Erfahrungen in der Lohnschlachtung für Direktvermarkter. „Vor zwei Jahren haben wir ein neues Schlachthaus gebaut. Alle Schlachtbereiche sind EU-zertifiziert. Der Schlachtraum muss ganz normalen Hygienestandards entsprechen“, so Hofmann.

Foto: Lehmkühler
Das Thema „transparentes Arbeiten“ zog sich wie ein roter Faden durch die Vorträge. Ob es um die Herkunftsangaben auf der Ware und im Laden oder um Betriebsführungen und neue Medien wie Facebook ging. „Sich authentisch zu präsentieren, den eigenen Betrieb zu öffnen und Kooperationen zwischen Landwirten und Metzgern zu kommunizieren, sind wichtige Instrumente der Kundengewinnung“, fasste Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum für die Landkreise Gießen und Lahn-Dill zusammen.
Arbeitsgemeinschaften gebildet
In Workshops fand ein reger Austausch in Bezug auf die Bedürfnisse der Teilnehmer statt. Am Ende waren über 30 Teilnehmer bereit, im nächsten Schritt intensiv an den Themen Wertschöpfungskette und Vernetzung weiterzuarbeiten. Dazu werden zwei Arbeitsgemeinschaften fachlich und inhaltlich von der Abteilung für den ländlichen Raum begleitet. Weitere Infos zum Thema erteilt Margot Schäfer, 06441-407-1760, E-Mail: margot.schaefer@lahn-dill-kreis.de.
SL – LW 11/2017