Landwirte und Forstwirte im Berufswettbewerb

Landessieger in spannendem Entscheid ermittelt

„Es war echt ein schöner, abwechslungsreicher Wettbewerb und eine super Prüfungsvorbereitung“, bemerkte Elisabeth Lichti, Siegerin in der Sparte Landwirtschaft I glücklich und stolz. „Es war eine schöne Gelegenheit, sich auch mit anderen Azubis aus ganz Rheinland-Pfalz auszutauschen, wie es bei ihnen so läuft. Ich bin ganz gespannt und auch etwas aufgeregt, wie es im Bundesentscheid werden wird“, sagte Lichti gegenüber den Veranstaltern, der Landjugend Rheinland-Pfalz.

Die besten Auszubildenden und Fachschüler aus der Land- (L) und Forst-(F) wirtschaft (v.l.): Elisabeth Lichti (1. L I), es fehlt Anna-Lena Schöpflin (2. Platz L I), Elena Hahn (3. L I), Lukas Kimmling + Alexander Weber (1. L II), vorne Steven Groß (2. F), Johannes Lauer + Christoph Kewes (2. L II), Nico Hohlreiter + Marvin Seis (3. L II), Mortimer von Canstein (3. Platz F), Laurin Wilhelm (1. F) und Benjamin Purpus, der Vorsitzende der Landjugend Rheinland-Nassau.

Foto: Landjugend

Mitte April hatten sich die besten Landwirtschafts- und Forstwirtschafts-Azubis sowie die besten Fachschüler Landwirtschaft aus den Gebiets-Vorentscheiden auf der DEULA in Bad Kreuznach zum Landesentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend getroffen, um wiederum die Besten unter ihnen zu ermitteln.

Bei den Landwirtschafts-Azubis hatten in diesem Jahr erstmals ausschließlich junge Frauen die Nase vorne: der erste Platz ging an Elisabeth Lichti aus Neustadt (Ausbildungsbetrieb ist der elterliche Betrieb in Neustadt), auf dem zweiten Platz landete Anna-Lena Schöpflin aus Münsinger (Ausbildungsbetrieb Manfred Singhof in Nastätten) und der dritte Platz ging an Elena Hahn (Ausbildungsbetrieb Weinig GbR in Frücht).

Lukas Kimmling aus Berglicht und Alexander Weber aus Sellerich-Herscheid standen in der Sparte Landwirtschaft II (junge Landwirte und Landwirtinnen in der Weiterbildung) auf dem Siegertreppchen, gefolgt von Johannes Lauer aus Blieskastel und Christoph Kewes aus Büdesheim sowie Nico Hohlreiter aus Zweibrücken und Marvin Seis aus Kratzenburg. Sie gingen als Zweier-Teams der landwirtschaftlichen Fachschüler an den Start.

Bei den Forstwirten gab es folgende Sieger: Laurin Wilhelm aus Landau (Ausbildungsbetrieb: Forstamt Wasgau) landete auf dem ersten Platz, Steven Groß aus Finkenbach-Gersweiler (Ausbildungsbetrieb: Forstamt Kaiserslautern) auf dem zweiten Platz, und Mortimer von Canstein aus Düsseldorf (Ausbildungsbetrieb Forstverwaltung Hatzfeldt Wildenburgische Verwaltung) auf dem dritten Platz.

Bereits der 35. Berufswettbewerb

Die jeweils ersten beiden Plätze werden das Land Rheinland-Pfalz im Bundesentscheid vom 19. bis 22. Juni 2023 im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem bei Lüneburg vertreten und um eine gute Platzierung und würdige Vertretung der jungen Landwirte und Forstwirte aus Rheinland-Pfalz kämpfen. Der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend, der 2023 bereits zum 35. Mal stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Mit Herz und Hand – smart fürs Land“.

Benjamin Purpus, Vorsitzender der Landjugend Rheinland-Nassau und Sven Ulrich, Vorsitzender des AK Junglandwirte der Landjugend RheinhessenPfalz gaben schließlich die mit höchster Spannung erwarteten Ergebnisse bekannt. Neben mehreren Ehrenurkunden des Landes Rheinland-Pfalz und sehr attraktiven Sachpreisen konnten sich die Erstplatzierten über eine mehrtägige fachliche Lehrfahrt als Preis freuen.

Zwei Tage lang wurden im Wettbewerb die Besten in den Sparten Landwirtschaft I (Auszubildende), Landwirtschaft II (Fachschüler) und Forstwirtschaft (Auszubildende) ermittelt. Neben Kenntnissen in Allgemeinwissen und Fachtheorie waren auch ein Kurzvortrag zu einem vorgegebenen Thema und praktische Kenntnisse und Fertigkeiten gefragt. In der Fachpraxis musste in der Sparte Landwirtschaft I eine Bonitur eines Getreideschlages durchgeführt werden Schädlinge, Krankheiten und unerwünschte Pflanzen erkannt werden und mögliche Maßnahmen erläutert werden. Als weitere Praxisaufgabe sahen sich die Teilnehmer vor die Aufgabe gestellt, Kühe gemäß BCS (Body Condition Score) zu beurteilen, sich für eine Kuh zu entscheiden und die Kaufentscheidung zu begründen.

Das Anlegen eines Fallkerbs entscheidet mitunter über Leben und Tod in der Praxis.

Foto: Schröder/LJ

Die Fachpraxis in der Sparte Landwirtschaft II forderte von den Zweier-Teams eine umfangreiche Bonitur eines Getreidebestandes hinsichtlich seiner Vitalität, bereits durchgeführter und eventuell noch durchzuführender Maßnahmen. Zum Abschluss wurde auch eine Selbstreflektion der Teilnehmer erwartet. Des Weiteren musste das Team unter anderem die Futterration einer Milchkuh beurteilen.

Bei den Forstwirten war in den standardisierten Praxisaufgaben der Wechsel einer Motorsägenkette, der Kombinationsschnitt an zwei hochgelegten Stämmen, die Anlage einer Fallkerbe und der Fällschnitt am Stock, die Pflanzung von Bäumen und das Bestimmen von Schadbildern, Holzarten und Bäumen, Sträuchern und geschützten Pflanzen in strengen Zeitvorgaben gefordert. Auch hier zeigte sich, wer ein bisschen geübt hatte.

Weiter geht es beim Bundesentscheid

Der Landesentscheid wäre nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter der DEULA und des Forstlichen Bildungszentrums Rheinland-Pfalz. Ein besonderer Dank geht an Tim Bettgenhäuser vom Forstlichen Bildungszentrum Rheinland-Pfalz, Nico Kropp vom Forstamt Soonwald und Ralf Lorenz von der DEULA, für die großartige und pragmatische Unterstützung und Zusammenarbeit. Ebenfalls geht ein Dankeschön an den Lindenhof der Familie Essich in Bockenau, auf dem die „Tieraufgaben“ gelöst werden mussten, und an Nico Gräff aus Hüffelsheim auf dessen Feldschlag die Bonituraufgaben durchgeführt werden konnten.

Bleibt abschließend der Wunsch, dass sich die Teilnehmer des Landesentscheides, die sich für den Bundesentscheid qualifiziert haben, das Land Rheinland-Pfalz würdig vertreten und Platzierungen auf den vorderen Rängen mit nach Hause bringen.

R. Weber – LW 18/2023