Landwirte müssen den Gütertransport beherrschen

Fahrsicherheitstraining in Homberg/Efze durchgeführt

Der Regionalbauernverband Kurhessen und der Maschinenring Schwalm-Eder boten Junglandwirten die Gelegenheit, den Umgang mit landwirtschaftlichen Maschinen in Extremsituationen zu üben.

Eine Vollbremsung aus voller Fahrt und die damit verbundene Reaktion des Gespanns erfordern die volle Aufmerksamkeit des Schlepperfahrers.

Foto: Stefan Strube, Regionalbauernverband Kurhessen

Anfang Juli veranstaltete dazu der Regionalbauernverband Kurhessen für die Absolventen der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule, Abteilung Agrarwirtschaft, in Fritzlar/Homberg ein Schlepper-Fahrsicherheitstraining, um sie für die kommen­den Berufsjahre im sicheren Transport von Erntegütern zu unterstützen. Der Maschinenring Schwalm-Eder bot dieses Fahrsicherheitstraining ebenso seinen Mitgliedern an, zu dem neben Junglandwirte auch erfahrene Betriebsleiter kamen.

Abbremsen von Schleppern mit stufenlosem Getriebe

Das Fahrtraining für die Be­rufs­­schüler wurde vom Vorsitzenden des RBV Kurhessen, Adolf Lux, eröffnet. Im Anschluss erfuhren die 31 Jung­landwirte sowie die 17 Teilnehmer des Maschinenringes in einem Vortrag von Volker Dippel, Präventionsberater bei der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (SVLFG Kassel), Wissenswertes über die „Besonderen Unfallgefahren bei der Fahrt mit schnellen Traktoren und großen Anhängelasten“. Deutlich wurde, dass es besonders beim Bremsen mit stufenlos angetriebenen Schleppern immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Ursache sei häufig eine Fehlbedienung des Fahrers, so Dippel. Hinzu kommen Unaufmerksamkeit, Ablenkung, Ãœberladung und Nachlässigkeit bei der Sicherheitsüberprüfung als weitere häufige Unfallursachen. Laut Dippel verunglücken in Deutschland jährlich circa 3 000 Menschen bei Arbeiten mit Erntemaschinen.

Nach dem theoretischen Teil konnten die jungen Teilnehmer ihr Können auf dem Gelände der ehemaligen in Homberg beweisen. Unter der Anleitung von Fahrlehrer Boy Paysen vom Deutschen Verkehrssicherheits-rat (DVR) standen sechs Fahrzeugkombinationen für die Übungen und Demonstrationen zur Verfügung. Die Fahrzeugbeherrschung im Grenzbereich, Ladungssicherung sowie der persönliche Gesundheitsschutz standen im Vordergrund. Geübt wurden neben der Sicherheitsüberprüfung zuvor das Einschät­zen von Kippgefahren, die sichere Vollbremsung aus voller Fahrt, das Ausweichen von plötzlichen Hindernissen sowie die Wirkung der großen Erntemaschinen auf Passanten am Straßenrand. Die Schüler sollten ihre Fahrfähigkeiten sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn unter Beweis stellen. Schnell wurde deutlich, dass selbst langjährige Fahrer hier noch dazu lernen können.

Strube, rbv – LW 29/2016