Landwirte müssen den Gütertransport beherrschen
Fahrsicherheitstraining in Homberg/Efze durchgeführt
Der Regionalbauernverband Kurhessen und der Maschinenring Schwalm-Eder boten Junglandwirten die Gelegenheit, den Umgang mit landwirtschaftlichen Maschinen in Extremsituationen zu üben.

Foto: Stefan Strube, Regionalbauernverband Kurhessen
Abbremsen von Schleppern mit stufenlosem Getriebe
Das Fahrtraining für die BeÂrufsÂÂschüler wurde vom Vorsitzenden des RBV Kurhessen, Adolf Lux, eröffnet. Im Anschluss erfuhren die 31 JungÂlandwirte sowie die 17 Teilnehmer des Maschinenringes in einem Vortrag von Volker Dippel, Präventionsberater bei der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (SVLFG Kassel), Wissenswertes über die „Besonderen Unfallgefahren bei der Fahrt mit schnellen Traktoren und großen Anhängelasten“. Deutlich wurde, dass es besonders beim Bremsen mit stufenlos angetriebenen Schleppern immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Ursache sei häufig eine Fehlbedienung des Fahrers, so Dippel. Hinzu kommen Unaufmerksamkeit, Ablenkung, Ãœberladung und Nachlässigkeit bei der Sicherheitsüberprüfung als weitere häufige Unfallursachen. Laut Dippel verunglücken in Deutschland jährlich circa 3 000 Menschen bei Arbeiten mit Erntemaschinen.
Nach dem theoretischen Teil konnten die jungen Teilnehmer ihr Können auf dem Gelände der ehemaligen in Homberg beweisen. Unter der Anleitung von Fahrlehrer Boy Paysen vom Deutschen Verkehrssicherheits-rat (DVR) standen sechs Fahrzeugkombinationen für die Ãœbungen und Demonstrationen zur Verfügung. Die Fahrzeugbeherrschung im Grenzbereich, Ladungssicherung sowie der persönliche Gesundheitsschutz standen im Vordergrund. Geübt wurden neben der Sicherheitsüberprüfung zuvor das EinschätÂzen von Kippgefahren, die sichere Vollbremsung aus voller Fahrt, das Ausweichen von plötzlichen Hindernissen sowie die Wirkung der großen Erntemaschinen auf Passanten am Straßenrand. Die Schüler sollten ihre Fahrfähigkeiten sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn unter Beweis stellen. Schnell wurde deutlich, dass selbst langjährige Fahrer hier noch dazu lernen können.
Strube, rbv – LW 29/2016