Landwirte informieren über ihre wichtige Arbeit
Bauernverbands-Öffentlichkeitsaktion im Raum Fulda
Digitale Einblicke in die Landwirtschaft ermöglicht eine Aktion des Hessischen Bauerverbandes. Nach kurzen Anfängen beteiligen sich in Hessen bereits elf hessische Betriebe daran, davon drei im Landkreis Fulda. Auf dem Betrieb von Christian Hartmann in Wiesen sowie am Milseburgradweg wurde das Projekt vorgestellt.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Anhand der Bilder werden Abläufe in den FamilienbeÂtrieben Hartmann GbR (90 Milchkühe, Zuchtsauen- und Mastschweinehaltung sowie 91 ha davon 31 ha Grünland) in Wiesen, Dirk Döppner (500 Zuchtsauen, 3 000 Ferkelaufzuchtplätze und 160 ha Getreideanbau) in Bimbach sowie Peter Bleuel (Mastschweinehaltung mit 1 800 Mastplätzen und 160 ha Ackerbau) in Oberrode erklärt und es werden Kontakte bei Rückfragen genannt.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Jeder neuer Stall bringt meist Fortschritt im Tierwohl
Er widersprach dem Eindruck vieler Bürger von einer MasÂsenÂtierhaltung, denn jeder Stallneubau mit größeren Stalleinheiten bringe in der Regel auch verbesserte Haltungsbedingungen sowie mehr Tierkomfort und damit mehr Tierwohl mit sich. „Nur Tiere die sich wohl fühlen und denen es gut geht, können hohe Leistungen wie tägliche Zunahmen oder Milchmenge erbringen“, so Bug.
Der KBV-Vizevorsitzende nannte zudem von Martin Sudbrock, Fachdienstleiter Landwirtschaft beim Landkreis Fulda, zusammengetragene Daten, die den Landkreis Fulda als stark landwirtschaftlich geprägt herausstellen. Rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Produktion in Hessen finde hier auf rund 67 000 ha statt. 4 000 Personen sind demnach in der Landwirtschaft beschäftigt, arbeiten in 2 200 Voll- und Nebenerwerbsbetrieben. Wichtigster Produktionszweig ist die Milchviehhaltung mit 18 000 Kühen. Ferner die Rindfleischproduktion unter anderem mit Mutterkuhhaltung. Biorindfleisch wird über den Verein „Rhöner BiosÂphärenrind“ oder als „Rhöner WeiÂdeochsen“ vermarktet. Fulda ist bundesweit Spitzenreiter hinsichtlich des Anteils der biologischen Landwirtschaft. 12 Prozent der Betriebe und circa 15 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaftet man dort nach den Richtlinien des Ökolandbaus. Das Fuldaer- und Hünfelder Becken seien gute AckerbauÂstandorte mit Veredlungsschwerpunkten der Schweineproduktion. Rund 700 Betriebe mästen Schweine und etwa 200 erzeugen Ferkel.
Aus Gründen der Vorbeugung von Krankheitserregereinschleppung in Ställen ist es heute kaum mehr möglich. Fremdpersonen durch Schweineställe zu führen. Auch daher entstehe häufig eine Skepsis vieler Menschen gegenüber der modernen Tierhaltung. „Wir wollen aber keine Chance auslassen, uns sachlich zu erklären“, betonte Peter Bleuel. Die Aktion sei ein wichtiger Beitrag für mehr Transparenz in der Nutztierhaltung.
Burkhardt – LW 19/2014