Landwirte haben mit viel Fleiß die Ernte eingebracht

Vogelsberger Bauern feierten Kreiserntedankfest

Schwere Zeiten gehören zum Leben, die man aber nicht ausblenden solle, sondern versuchen, dies zu ändern, so Pfarrerin Heidi Kofus-Pitan am vergangenen Sonntag beim Erntedankgottesdienst anlässlich des Kreiserntedankfestes des Kreisbauernverbandes Vogels­berg auf dem Brückenwiesenhof Löffler in Ilbeshausen-Hochwaldhausen.

KBV-Vorsitzender Volker Lein (2.v.r) gratulierte den neuen Landwirten, von links: Julian Olbrich, Simon Klas, Katha­rina Schneider, Claudia Niggl und Jan-Luca Vogt.

Foto: Dieter Graulich

Erfreut war sie über die große Zahl der Besucher. Besonders am Beispiel der Landwirtschaft werde deutlich, dass eine gute Ernte von vielem abhängig sei, was man nicht vorhersehen und bestimmen könne. In der mit vielen Früchten des Feldes geschmückten Scheune brachten während des Gottesdienstes Kinder noch einige Erntegaben, wie Mich, Brot, Kartoffeln und Wasser, für den aus Strohballen wundervoll aufgebauten Altar.

Ehrengäste würdigten die Leistungen der Betriebe

Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Stockhausen und der Musikkapelle Eutenhausen-Mus­senhausen aus dem Oberschwäbischen Landkreis Unterallgäu. Volker Lein, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Vogelsberg (KBV), sagte „Die Landwirtschaft muss sich ständig verbessern, damit sie auch unsere Kin­der noch betreiben können.“ Anja Püchner, Leiterin des Am­tes für Wirtschaft und den ländlichen Raum und die Landtagsabgeordnete Eva Goldbach sprachen Grußworte.

Obwohl in diesem Sommer das Wetter nicht gut gewesen sei, hätten die Landwirte mit viel Fleiß ihre Ernte eingebracht, beziehungsweise seien noch dabei, so Marika Greb, Vorsitzende des Be­zirks­landfrauenvereins Lauterbach. Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel stellte fest, dass gerade die Bevölkerung auf dem Lande Gott für die Ernte danke, denn weltweit hungerten über 800 Mio. Menschen. Meist seien dies Menschen die in einer korrupten Diktatur lebten. Dank für die Erhaltung der Kulturlandschaft über viele Jahrzehnte hin, sagte Bürgermeister Sebastian Stang. Die anwesenden politischen Vertreter mahnte er, sich in Wiesbaden und Berlin mehr für den ländlichen Raum einzusetzen.

Für die beiden Vereine landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen Lauterbach und Alsfeld, bat Walter Lang aus Stockhausen um mehr Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft. Lang erinnerte an ein Kreiserntedankfest vor vielen Jahren, bei dem man mit einem Wagen voller Utensilien für die Milcherzeugung von Stockhausen nach Herbstein gefahren sei und so Werbung für das „Weiße Gold“ der Region, die Milch, gemacht habe.

Auf die Öffentlichkeitsarbeit ging auch Helmut Bittner, Vorsitzender der Landseniorenvereinigung, ein und fragte: „Warum eigentlich Danke sagen, wenn es alle Produkte doch auch im Supermarkt zu kaufen gibt.“ Besonders der städtischen Bevölkerung müsse deutlich gemacht werden, dass es diese Produkte ohne die Landwirtschaft überhaupt nicht gebe und wie schwer es sei die Ernte einzufahren.

Ehrung von Absolventen der Landwirtschaft

Ein Rahmenprogramm ergänzte die Feier. Mit der Verleihung der Urkunden an die neuen Agrartechniker, Meister und Gesellen folgte der Höhepunkt der Veranstaltung und endete zugleich der offizielle Teil des Kreiserntedankfestes. Die Absolventen sind: Katharina Schneider aus Groß-Felda, Claudia Niggl aus Steinfurt, Julian Olbrich aus Ilsdorf, Simon Klas aus Lingelbach und Jan-Luca Vogt aus Schlitz.

Graulich  – LW 41/2017