Landwirtinnentag an der Max-Eyth-Schule

Austausch über Erfahrungen und Zukunftspläne

„Schule ist mehr als Unterricht.“ Dieser alte Wahlspruch der Max-Eyth-Schule wurde Mitte Juli in die Tat umgesetzt. 12 weibliche Auszubildende, die derzeit eine Ausbildung zur Landwirtin machen und in allen drei Lehrjahren die Max-Eyth-Schule in Alsfeld besuchen, kamen zum Austausch in der Schule zusammen. Das teilte die Schule mit.

Die zukünftigen Landwirtinnen mit ihren Ausbilderinnen und der Referentin Elisabeth Picker.

Foto: Bernhard Geiß

Dieser Austausch werde seit 2013 alle zwei Jahre von den landwirtschaftlichen Lehrerinnen Annette Luckhardt, Marina Bierek und Dr. Monika Becher vorbereitet und durchgeführt. Hintergrund dieses Zusammentreffens ist die Beobachtung, dass sich immer mehr junge Frauen für eine landwirtschaftliche Ausbildung in diesem klassischen Männerberuf entscheiden, heißt es. Ziel sei daher, die interessierten Frauen zu stärken und zu ermuntern, ihren Weg in diesem Beruf zu gehen sowie ihnen Perspektiven aufzuzeigen, Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten und den Austausch zu ermöglichen. Auch die Landwirtschaft ist ein vom Fachkräftemangel bedrohter Bereich und der Ruf, den Frauen Ausbildung und Qualifikation in diesem Beruf zu ermöglichen, wird von vielen Seiten lauter, so die Initiatoren.

So erlebten die Auszubildenden den Besuch von Elisabeth Picker, die einen landwirtschaftlichen Betrieb in Altenschlirf leitet und mit viel Engagement von ihrem Werdegang und ihrer Tätigkeit berichtete, der Schule zufolge als sehr inspirierend und motivierend. Nicht nur hier entsponnen sich demnach lebhafte Diskussionen. Weiterhin hätten sich die angehenden Landwirtinnen engagiert über ihre Erfahrungen und Pläne ausgetauscht. Eine Zukunftswerkstatt habe ihnen die Gelegenheit geboten, ein Bild ihres Arbeitslebens, wie es in zehn Jahren aussehen könnte, zu entwerfen. Die drei landwirtschaftlichen Lehrerinnen informierten darüber hinaus über die Situation von Frauen in der Landwirtschaft früher und heute, über die beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten, über Fragen des Mutterschutzes sowie bestehende Frauen-Netzwerke in der Landwirtschaft. Dieser besondere Berufsschultag wurde von den angehenden Landwirtinnen nach den Worten der Initiatoren gut aufgenommen und bewertet. Das Bedürfnis nach fachlichem aber auch persönlichem Austausch sei groß gewesen, so dass diese Tradition mit Sicherheit weitergeführt werde.

Monika Becher – LW 36/2021