Landwirtschaft nach 2013

LAG-WBL Hessen und Lohnunternehmer tagten in Inzell

Im Februar fand die traditionelle Wintertagung der Organisationen der überbetrieblichen Maschinenverwendung aus Hessen in Inzell statt. Thema der diesjährigen Intensivtagung war „Landwirtschaft nach 2013“. 35 Interessierte, Ehrenamtliche und Hauptamtliche der Maschinenringe und Wasser- und Bodenverbände aus Hessen besuchten das Seminar im winterlichen Inzell in Bayern.

Gruppenbild der Wintertagung 2011 der Organisationen der überbetrieblichen Maschinenverwendung aus Hessen.

Foto: WBL

Prof. Dr. Michael Schmitz vom Institut für Agrarpolitik aus Gießen referierte über die Landwirtschaftspolitik der Zukunft im inter-nationalen Kontakt. Fragestellungen wie die Reaktion Brasiliens auf aktuelle Marktlagen oder die Auswirkung des Hochwassers in Australien konnten unter diesem Thema inten-sivst diskutiert werden. Auch die Chan­cen und Risiken volatiler Märkte wurden eindringlich beleuchtet. Dr. Josef Krapf, Vorstandsmitglied der Baywa AG, und dort zuständig für den landwirtschaftlichen Sektor, erklärte den interessierten Hessen die Zukunftsvision seines Hauses. Erstaunlich war die Erkenntnis, dass selbst ein Großunternehmen wie die Baywa AG, im globalen Handel nur eine relativ unbedeutende Rolle spielt. Verhandlungsmacht hätten die Part­nerunternehmen im internationalen Geschäft des Agrargüterhandels kaum.

Agrarstruktureller Wandel

Dr. Günther Lißmann vom Regierungspräsidium Kassel zeigte unter seinem Referatsthema „Agrarstruktureller Wandel in Hessen – Ursachen und Konsequenzen für die Zukunft“ auf, was anscheinend unvermeidbar ist. Mit Blick auf die Vergangenheit gibt es eine eindeutige Zukunftsvisi-on, wenn, so Lißmann, keine Kriege oder andere zerstörerische Naturereignisse den Zukunftsverlauf ändern. Teilweise waren die Erkenntnisse und Aussagen des Kenners der Materie derart herausfordernd, dass schon während des Vortrages eine intensive kontroverse Diskussion unter den Zuhörern stattfand.

Künftige Betriebsberatung

Andreas Sandhäger, Direktor des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen, zeigte die Herausforderungen an die Beratung der Zukunft auf. Auch die Beratung muß sich dem Strukturwandel anpassen. Landwirte der Zukunft werden unterschiedliche Beratungsleistungen einfordern. In der Diskussion wurde deutlich, dass die praktizierenden Land-wirte einen intensiven Beratungsbedarf haben. Der LLH muss flächendeckend mit kom-petentem Personal den Betrieben zur Seite stehen.

„Landwirtschaft im Spannungsfeld politikgetriebener Energieproduktion“ war das Thema von Christian Stockinger, Vizepräsident der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Er brachte auf sehr deutliche Art und Weise seine Thesen für markt­wirtschaftliche Landwirtschaft vor. Eine von seinen Aussagen bezog sich auf die Konservierung vorhandener Strukturen. Im Gegensatz zur politischen Aussage in Bayern zieht die landwirtschaftliche Beratung eindeutig am Strang der liberalisierten Märkte. Pachtpreisnivau und Biogasanlagen-Konkurrenz waren ebenfalls Thema seines sehr interessanten Vortrages.

Ein Mitarbeiter der Firma landuptudate aus Hannover trug die Ergebnisse einer Studie „Landwirtschaft zwischen Hoffnung und Angst“ vor. Dieses Ganztagesreferat endete mit einem Ausflug in die Denkstilanalyse nach HBDI. Die Teilnehmer an diesem Exkurs konnten Aufschluss über ihre persönlichen Fähigkeiten erlangen.

Zum Rahmenprogramm des informationsreichen Seminars gehörte die Besichtigung des Berchtesgadener Landes. Die Vorsitzenden von WBL und LAG Hessen, Karl-Heinz Dickhaut und Fritz Schäfer, freuten sich über die erfolgreiche mehrtägige Fortbildungsveranstaltung. Uwe Roth, lag/wbl hessen