Landwirtschaftliche Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

Winterfest der Landwirtschaft in Petersberg

„Wer feste arbeitet, kann auch feste feiern“, lautet ein altes Sprichwort. Ganz nach diesem ging es beim diesjährigen Winterfest der Landwirtschaft am vergangenen Wochenende im vollbesetzten Propsteihaus Petersberg zu. Es war eine Ballnacht, in der nicht nur Tanzpaare übers Parkett glitten, sondern sie diente auch dem Gespräch zwischen Jung und Alt, Landwirten, dem Berufsnachwuchs, Behördenvertretern und Geschäftspartnern.

Ihren Abschluss legten 21 junge Landwirtinnen und Landwirte erfolgreich in Fulda ab. Ihnen gratulierten (von links) Prüfungsausschussvorsitzender Stefan Kistner, Bezirks-Landfrauenverein-Vorsitzende Brigitte Baumgarten, VfL-Vorsitzender Winfried Schäfer, Kreisbeigeordnete Rita Baier, Fachschulleiter Martin Grenzebach sowie (von rechts) der ehemalige Schuldirektor Dr. Rudolf Drexler, KBV-Vorsitzender Matthias Bug, Kreislandwirt Emil Funk und KBV-Geschäftsführer Dr. Hubert Beier.
Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Fachschulleiter Martin Grenzebach (von links) mit Michael Muth, Sven Mares und Christian Kreß, die ihre Urkunden der Ausbildereignung erhielten.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Eingeladen zu dem Winterfest hatten der Verein für landwirtschaftliche Fortbildung (VfL) Fulda-Hünfeld, der Bezirkslandfrauenverein (LFV) Fulda sowie die Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda. Für sie hießen Vorsitzender Winfried Schäfer und Vorsitzende Brigitte Baumgarten die Gäste willkommen, unter anderem den Leiter des Amtes für Landwirtschaft beim Landkreis Fulda, Martin Sudbrock, sowie Adam-Friedel Sandrock, ehemaliger Leiter des Amtes für Landwirtschaft und Landentwicklung.

Druck auf die Landwirtschaft

Nicht unerwähnt ließen sie den Druck, dem sich die Landwirtschaft auch infolge problematischer Erlössituationen ausgesetzt fühle. Ihr Dank galt Lehrern, Ausbildern und den Betrieben, die den jungen Menschen, die jüngst den Beruf Landwirt erlernten und vorgestellt wurden, Wissen vermittelten. Das sich die Landwirtschaft vielen Problematiken wie etwa Haltungstechniken beim Vieh oder dem Pflanzenschutz ausgesetzt sehe, wusste auch Kreisbeigeordnete Rita Beier (CWE), die im Namen von Landrat Bernd Woide (CDU) grüßte.

Verständnis für die Landwirtschaft

Mit einem Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit unter VfL-Geschäftsführer Christian Hartmann bemühe man sich um Verständnis bei Verbrauchern für die Landwirtschaft und ihre Produkte. Landwirte verdienten Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit, betonte Beier. Der Landkreis Fulda trage mit finanzieller Unterstützung in Höhe von 36 000 Euro unter anderem bei der Kreistiertierschau, bei Hofbesuchen im Rahmen Bauernhof als Klassenzimmer, Blühflächen, Imkereien und seit 2016 auch für Ökobetriebe bei.

Sie besuchten vor 50 Jahren die Fuldaer Landwirtschaftsschule. Hier mit ihrem ehemaligen Lehrer Adam Friedel Sandrock (rechts).

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Wenn das Jahr 2018 so verlaufe wie das vergangene, „werden wir nicht schlechter zufrieden sein“, sagte Kreislandwirt Emil Funk, der gleichzeitig die Grüße des Kreisbauernverbandsvorsitzenden Matthias Bug und KBV-Geschäftsführer Dr. Hubert Beier aussprach. Er, der allen Ausdauer und Erfolg wünschte, kritisierte die mangelnde Unterstützung seitens der Politik für die Landwirtschaft und die wenige Akzeptanz auf Seiten der Bevölkerung.

Fundierte Ausbildung besonders wichtig

Auf die sich ständig verändernden Anforderung in der Landwirtschaft ging Martin Grenzebach als Leiter der Fachschule für Agrarwirtschaft Fulda ein. Oft sei das, was vor wenigen Jahren nach Vorschriften gebaut wurde sowie manches, das als berufliche Praxis galt, heute „über den Haufen geworfen“. Gerade auch deshalb und vor dem Hintergrund globaler Märkte sei eine fundierte Ausbildung besonders wichtig, um die Kosten, die Produktionstechnik, die Vermarktung und die Ausrichtung seines Betriebes „im Griff“ zu haben. Auch eine permanente berufliche Fortbildung hielt Grenzebach bedeutend für den Erfolg.

Die Absolventen in der Ausbildung zum Nebenerwerbslandwirt mit von links dem VfL-Vorsitzenden Winfried Schäfer, dem Prüfungsausschussvorsitzenden Stefan Kistner, Fachschulleiter Martin Grenzebach, der Bezirks-Landfrauen-Vorsitzenden Brigitte Baumgarten sowie von rechts dem KBV-Vorsitzenden Matthias Bug, Kreislandwirt Emil Funk, der Kreisbeigeordneten Rita Beier und KBV-Geschäftsführer Dr. Hubert Beier.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Die Ausbildung zum Landwirte stellte er als eine mit zunehmender Bedeutung heraus. In Hessen befanden sich zum Jahreswechsel 2017/18 433 junge Menschen in der Ausbildung. Stabile Schülerzahlen könne auch die Fachschule für Agrarwirtschaft Fulda vermelden. 30 Studierende erhielten hier in 2017 ihr Abschlusszeugnis.

Mit 27 Schülern habe ein neuer Studienjahrgang im Herbst begonnen. Die Ausbildung zum Nebenerwerbslandwirt mit derzeit 30 Männern und Frauen sei stark nachgefragt. Bereits für 2019 lägen 20 Neuanmeldungen vor. Der Schulleiter dankte allen Ausbildern und den Betrieben für deren Engagement.

Erfolgreiche Schulabsolventen

Dr. Rudolf Drexler, ehemaliger Direktor der Richard-Müller-Schule Fulda, stellte die Absolventen der Berufsschule aus dem Kreis Fulda und dem Main-Kinzig-Kreis vor, die in 2017 ihren Abschluss als Landwirt erfolgreich bestanden: Gregor Bleuel (Oberrode), Fabien Doth (Birstein-Völzenberg), Sebastian Eich (Steinau-Rabenstein), Daniel Erb (Setzelbach), Jonas Fuchs (Gedern-Nieder-Seemen), Kevin Gottschalk (Birstein-Hettersroth), Bernadette Klöppner (Rothemann), Marc König (Bad Soden-Salmünster-Mernes), Dennis Körber (Schlüchtern-Wallroth), Sebastian Leipold (Marbach), Niklas Lindt (Wächtersbach-Leisenwald), Sven Ludwig (Burghaun-Klausmarbach), Thomas Nüdling (Poppenhausen), Lorenz Reinhard (Hofbieber), Christoph Schrimpf (Kefenrod-Bindsachsen), Quillana Noa Schwanse (Kassel) und Kevin Winter (Birstein-Völzberg).

Als Abgangsbeste wurden geehrt Adrian Völker (Note 1,38/Geisa-Geismar), Helena Grösch (1,78/Poppenhausen-Steinwand), Marius Reith (1,79/Hainzell) sowie Samuel Vogel (2,0/Neuhof). Abschluss als Nebenerwerbslandwirt Ihren Abschluss als Nebenerwerbslandwirt legten erfolgreich ab: Karsten Bickert (Kleinlüder), Carlo Detig (Friesenhausen), Steffen Eichhorn (Nidderau), Jochen Gumpert (Hilders), Sebastian Hahner (Poppenhausen), Michael Heil (Schmalnau), Alexander Heß, Christian Wehner (beide Morles), Markus Hofmann (Thalau), Steffen Kohlmann (Burghaun), Mario Möller (Kämmerzell), Tobias Spiegel (Rupsroth), Thomas Strauch (Bebra), Alexander Weber (Kalbach), Lukas Weber (Allmus), Sebastian Welcker (Freienfels). Hier schlossen am besten ab: Martin Mihm (Note 1,69/Morles), Lukas Benkner (1,74/Neuhof) und Martin Gaul (2,03/Bad Soden-Salmünster-Mernes).

Ihre Ausbildereignungs-Urkunden nahmen Christian Kreß (Gersfeld-Giechenbach), Sven Mares (Hohenroda-Soislieden) und Michael Muth (Bad Soden-Salmünstser/Katholisch Willenroth) entgegen.

bh – LW 5/2018