Lebensmittel bleiben günstig
Tatsächlich aber profitierten die Verbraucher von den niedrigen Lebensmittelpreisen und tun dies immer noch. So erhöhten sich die Verbraucherpreise insgesamt von 1991 bis 2007 im Durchschnitt um 2 Prozent jährlich, die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel aber nur um 1,1 Prozent.
Dass die Preise für Lebensmittel gestiegen sind, heißt zudem nicht, dass sie auch teuer sind. So musste etwa ein Arbeitnehmer in Deutschland 1991 sechs Minuten für ein Päckchen Butter (250 Gramm) arbeiten, im vergangenen Jahr nur noch vier Minuten, und für ein Kilogramm Schweinekotelett statt 37 nur noch 31 Minuten. Und insgesamt geben die Deutschen nur etwas mehr als ein Zehntel des Geldes für den privaten Konsum für Lebensmittel aus.
„Verantwortlich“ für den Preisanstieg von Lebensmitteln ist die Landwirtschaft sowieso nur zu einem Viertel. Denn so hoch ist ungefähr der durchschnittliche Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel.
Was die Verbraucher jetzt erleben, ist der weltweite Nachfragesog vor allem bei Milchprodukten sowie bei Fleisch. Die derzeit niedrigen Getreidepreise dürften sie dagegen kaum mitbekommen. Oder hat schon jemand von Ankündigungen eines Bäckers gehört, die Brötchenpreise zu senken?
Cornelius Mohr