Legehennenfütterung mit heimischen Eiweißfuttermitteln

Infoveranstaltung des LLH in Remsfeld im Knüll

Anfang November fand in Knüllwald-Remsfeld eine Informationsveranstaltung zum Thema der Legehennenfütterung mit heimischen Eiweißfuttermitteln statt. Referenten erörterten die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes heimischer Eiweißfuttermittel.

Bei der Legehennenfütterung mit ausschließlich heimischen Eiweißfuttermitteln gibt es einiges zu beachten.

Foto: Uwe Brede, Niederbeisheim

Die Veranstaltung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) im Rahmen des Demonstrationsnetzwerkes Erbse/Bohne steht im Kontext zu den Zielsetzungen der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes und der Eiweiß­ini­tiative der Landesregierung. Die hessische Landesregierung unterstützt dies über die „Hessische Initiative gentechnikfreies Futter“, die über den Ökoaktionsplan gefördert wird.

Achten auf bedarfsgerechte Aminosäuren-Versorgung

Werner Vogt-Kaute vom Naturlandverband und Halter von Legehennen informierte über die bedarfsgerechte Aminosäuren (AS)-Versorgung. Das Methionin ist die erstbegrenzende Aminosäure in Ökorationen. Erbsen und Ackerbohnen haben zwar etwas höhere Methionin-Gehalte als Getreide. Jedoch muss in Rationen mit rein heimischen Futterkomponenten zur ausreichenden AS-Versorgung mit einer aufwertenden Maßnahme oder Futterkomponente gearbeitet werden.

Schälen von Erbsen und Ackerbohnen ist wichtig

Hilfreich ist dabei das Schälen von Erbsen oder Ackerbohnen, da dadurch die Tannin-Gehalte reduziert und gleichzeitig die AS-Gehalte erhöht werden (bis zu 10 Prozent). Eine Aufwertung in den Rationen kann bei rein heimischen Eiweißfutterkomponenten mit Ölkuchen erreicht werden. Der Referent verwies auch auf die unterschiedlichen Potenziale im Verhältnis von Methionin zu Rohprotein bei bestimmten Getreidearten. Zum Beispiel hat die Braunhirse deutlich höhere Methionin-Gehalte als die „geläufigen“ Getreidearten und könne somit die Versorgung mit der limitierenden AS in der Ration verbessern. In der Pflanzenzüchtung sollten die Qualitätsaspekte stärker berücksichtigt werden.

Hubert Cremer, von der Biomühle und Kräuterfutter GmbH mit Sitz in Kleve am Nieder­rhein sprach über die Herstellung der Futtermittel und im Futtermisch­werk eingesetzten Komponenten sowie Zusätze, deren Zusammensetzungen in erster Linie im Hinblick auf Tiergesundheit ausgerichtet seien. Bei der Vorstellung von Rationsbeispielen für Legehennen erklärt er die Wirkung und Umsetzung des Futters über den Stoffwechsel der Tiere. Er verwies ebenso wie der Vorredner, Uwe Brede, auf die Möglichkeit zur deutlichen Erhöhung der Rohproteinversorgung durch den Einsatz von geschälten Körnerleguminosen in Legehennen-Rationen.

Brigitte Köhler, LLH Kassel – LW 47/2016