ALB-Tagung zur Energie- und Wärmeversorgung im ländlichen Raum

ALB-Baulehrschautagung in Bad Hersfeld und online

Bei der zweiten Veranstaltung des Winterprogramms der ALB Hessen wird es um die Energie- und Wärmeversorgung im ländlichen Raum gehen. Sie findet am Mittwoch, dem 13. Dezember am Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld statt. Auch eine Online-Teilnahme ist möglich.

Die Energie- und Wärmeversorgung muss auch im kommenden Winter wieder sichergestellt werden. Eine ALB-Veranstaltung in Bad Hersfeld wird sich mit dem Thema befassen.

Foto: Treißl, LLH

Die durch den Ukraine-Krieg stark gestiegenen Energiepreise verbunden mit der Erhöhung der CO2-Steuer ab 2024 und die Diskussionen um das Verbot des Einbaus von neuen Öl- und Gasheizungen, haben für viel Unklarheit gesorgt. Gerade im ländlichen Raum und bei älteren Gebäuden besteht diesbezüglich großer Informationsbedarf. Etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland wird für die Beheizung von Gebäuden benötigt. Um diesen Anteil zu reduzieren sind unter anderem Gebäudedämmmaßnahmen notwendig.

Grund genug für die Arbeitsgemeinschaft für Rationalisierung, Landtechnik und Bauwesen in der Landwirtschaft Hessen e.V. (ALB Hessen) und den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) einen Baulehrschautag durchzuführen, um mögliche Optionen aufzuzeigen und Fragen in diesem Zusammenhang zu klären.

Prof. Bert Oschatz vom Institut für technische Gebäudeausrüstung, Forschung und Anwendung GmbH aus Dresden wird sich der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes und deren Auswirkungen widmen. In dem Gesetz, das seit November 2020 gilt und 2023 novelliert wurde, sind die energetischen Anforderungen an Gebäude festgelegt. Zu viel Diskussion und Kritik hat das darin geplante Verbot von Öl- und Gasheizungen im Falle von Erneuerungen hervorgerufen. Anknüpfend daran wird Eva Riks (Beratung zum Bauen und Sanieren, Witzenhausen) verschiedene Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen vorstellen und deren Vor- beziehungsweise Nachteile erläutern. Diese unterscheiden sich unter anderem in Bezug auf Kosten, Dämmeigenschaften und Aspekte der Nachhaltigkeit. Eine richtige Dämmung ist bei der Sanierung und Wärmeversorgung ein entscheidender Punkt.

Besonders durch die Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz und die damit verbundenen Verbote ist vielen Eigentümerinnen und Eigentümern unklar, durch welche Technik eine Öl- beziehungsweise Gasheizung ersetzt werden kann. Antworten darauf hat Simon Lesche vom Technologie- und Förderzentrum aus Straubing. Der Berater für biogene Festbrennstoffe stellt unterschiedliche Wärmesysteme vor und vergleicht die Systeme miteinander. Ähnlich wie bei der Stromerzeugung spielt auch bei der Wärmeerzeugung die Speicherung eine wichtige Rolle. Welche Möglichkeiten es in diesem Bereich gibt und welche Voraussetzungen diese erfüllen müssen, wird Alois Hadeier (C.A.R.M.E.N. e.V., Straubing) vorstellen. Ein weiterer Baustein bei der Energiewende sind Wärmenetze, die angeschlossene Gebäude über Rohrleitungen und Übergabestationen mit einer zentralen Heizanlage verbinden. So können Wärmequellen genutzt werden, die nur bei mehreren Abnehmern sinnvoll sind (zum Beispiel Abwärme Biogasanlage). Einen genaueren Überblick darüber wird Markus Euring von der Firma Enerpipe GmbH in seinem Vortrag geben.

Erfahrungen aus der Praxis

Passend dazu wird es am Nachmittag Berichte aus der Praxis geben. Betreiber von Nahwärmenetzen schildern ihre Erfahrungen. Hierzu stellen Benjamin Schneider vom Maschinenring Waldeck-Frankenberg und Karl Rohmund, technischer Betriebsführer der E-Service Energy GmbH aus Wanfried, ihre Projekte vor.

Programm und Anmeldung sind zu finden unter: llh.hessen.de/beratung/vera.... Rückfragen: angela.bruche@llh.hessen.de oder 06621/ 922818. Anmeldeschluss ist am 8. Dezember. Für die Veranstaltung wird ein Kostenbeitrag in Höhe von 30 Euro erhoben.

Arnim Treißl, LLH – LW 48/2023