Leuchtende Weihnachtsfreude auf vier Rädern

Aktion „Ein Funken Hoffnung“ in der Südwestpfalz

Die Leuchtfahrten „Ein Funke Hoffnung – ohne Bauern geht es nicht“ am vergangenen Freitag und Samstag waren ein voller Erfolg in der Südwestpfalz. Die begeisterte Freude und die gezeigte Dankbarkeit der zahllosen Zuschauer floss in die Herzen der Landwirte zurück. Dafür lohne sich der bedeutende Aufwand.

Die leuchtenden Traktoren sorgen bei Kindern und Erwachsenen für Freude. Das füllt die Herzen der Landwirte.

Foto: I.v. Waldow

„Sie kommen!“ Von Weitem bereits kündeten die blauen Lichter des vorausfahrenden Polizeiautos das Nahen der Weihnachts-Leuchttraktoren. Zum Teil seit Stunden, säumten Familien und andere Schaulustige die Straßenränder, um ja die Leucht-Fahrt „Ein Funke Hoffnung – ohne Bauern geht es nicht“ 2021 nicht zu verpassen. Familie Margin aus Bechhofen hatte sich mit „zehneinhalb“ Personen in drei Generationen gegenüber dem Zweibrücker Hallenbadparkplatz postiert und verbreitete selbst weihnachtliche Stimmung mit Nikolausmützen, mit bunten Lichterketten bespannten Kinderwagen und den selbst gebastelten Leuchtfackeln in den Händen. Begeistert wurden diese von Lara und ihrem Bruder Jannik (4) geschwenkt und der Gruß von den Vorbeifahrenden mit lautem Hupen beantwortet. Die Sechsjährige war besonders begeistert von den leuchtenden Weihnachtsbäumen auf den vielfältig geschmückten Traktoren und den kleinen Geschenken. Denn aus dem verkleideten Leiterwagen reichten die Landwirte Schokoladennikoläuse und Orangen in kleinen Kisten zum Weiterverteilen, wenn der Zug kurz stoppte. „Ganz toll!“ finden Petra Margin und ihre Tochter Verena, voller Lob für das enorme Engagement der Landwirte, besonders, da seit St. Martin alle Veranstaltungen für die Kinder ausgefallen seien.

Nadine Nafziger und Nina Stark freuen sich auf die Leuchtfahrt mit den Kollegen.

Foto: I.v. Waldow

Viel über die Landwirtschaft in der Region gelernt

Im vergangenen Jahr hätten sie erst hinterher davon erfahren, doch „wir sind seitdem Fans vom Stockborner Hof“, sagt Petra Margin, begeistert von der Frische und Preiswürdigkeit der dort im Hofladen kontaktlos und zu jeder Zeit zu erwerbenden Produkte. Zudem habe sie viel über die Landwirtschaft in der Region gelernt. Somit haben die Bauern auch ihr zweites Ziel der Eigenwerbung für ihren Berufsstand und ihre Leistung neben dem Ansinnen erreicht, Freude zu bringen.

Am Freitag und Samstag tourten jeweils rund 40 geschmückte Traktoren um Primasens und Zweibrücken.

Foto: I.v. Waldow

Arne Eis, Nebenerwerbs-Landwirt vom Rosenhof oberhalb des Ernstweilertals, war zum ersten Mal dabei. Eine ganze Woche lang, jeden Abend zwei Stunden, hatte die gesamte Familie den John-Deere-Traktor geschmückt: mit einem weiß beleuchteten Tannenbaum auf dem Frontlader, grünen Lichtergirladen, die den Umriss des Fahrzeugs nachzeichneten, hinten einem blauen Eiszapfenregen und einer roten Sternenkette am Schluss. „Und alle vier Räder waren innen bunt blinkend beleuchtet“, ergänzt Arne Eis. Von 15 bis fast 22 Uhr dauerte für den Zweibrücker die Fahrt. Er strahlt: „Das war ja Wahnsinn: Kinder mit beleuchteten Trettraktoren, Danke-Schilder, so viele Menschen überall an den Straßenrändern, egal wer: Kinder, Senioren im Rollstuhl oder Rollatoren.“

Auf der Heimfahrt gab es in Stambach noch einmal ein großes Hallo, weil viele Familien in ihren Hofeinfahrten bei Feuertonnen und unter Heizpilzen noch gemeinsam feierten. So wie er, empfanden alle der 40plus-Traktorfahrer und ihre Teams die Wirkung. Orga-Teammitglied Lukas Schehrer bestätigt: „Es war wieder eine sehr gute, gelungene Fahrt.“

Es finden schon Planungen fürs kommende Jahr statt

Die lauten Hupkonzerte des Leucht-Weihnachtszuges in den Ortschaften wurden mit Winken und Klatschen beantwortet. So ist für die meisten klar: Wie fahren nächstes Jahr wieder, unabhängig von Weihnachtsmärkten. Auch der Rosenhof will aufrüsten. Arne Eis frohlockt: „Dieser Virus hat um sich gegriffen!“

v. Waldow – LW 51-52/2021