Mais-Beize sollte Standard sein

Ein fungizider Beizschutz sollte im Maisanbau weiterhin als Standardmaßnahme betrachtet werden. Dafür steht einem eine Vielzahl an Produkten mit guter Wirkung zur Verfügung. Sie basieren auf einer Zulassung in Deutschland oder in einem EU-Land.
In einigen Regionen kam es im vergangen Jahr zu stärkeren Schäden durch Vogelfraß. Hier sollte eine Beize auf Basis von Ziram zur Anwendung kommen. Auf Grund der Zulassungssituation sollten keine Restmengen produziert werden.  
Als einziger insektizider Beizschutz mit dem Fokus auf Drahtwurm steht Force 20 CS zur Verfügung. Nicht jede Sorte wird mit dieser insektiziden Beize erhältlich sein.
In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme an Nährstoffbeizen und spezieller Biostimulanzien bei der Maisbeizung festzustellen. Ziel ist es, das Wurzelwachstum zu fördern und die Widerstandskraft der jungen Pflanze in Stressphasen (z.B. Trockenheit) zu verbessern.
Bei diesen Nährstoffbeizen und Biostimulanzien geht es nicht unbedingt um Ertragssteigerung, sondern vielmehr um Ertragsstabilität. Sie werden vielfach aus Pilzen oder Algen, speziellen Amino-/Huminsäuren oder verschiedenen Pflanzen gewonnen. Bei den angebeizten Nährstoffen handelt es sich sehr oft um Phosphor- und Zink-Verbindungen. Sie sollen einen kurzfristigen Nährstoffmangel ausgleichen. Biostimulanzien können derzeit weder die Fungizid- noch die Insektizidbeizen ersetzten. Auch können sie keine ackerbaulichen Fehler beheben. Die Effekte fallen meist sehr schwankend aus, teilweise auch ernüchternd.
Hat man sich für Biostimulanzien entschieden, sollten Teilbereiche mit einer vergleichbaren Variante (identische Sorte ohne Zusatzbeize) ausgesät werden, um mögliche Vorteile der Zusatzbeizen überhaupt bewerten zu können.
LLH, Beratungs-Info