Mais bleibt das Maß der Dinge beim Biogas
Seit Beginn des Biogasbooms vor einigen Jahren ist der Maisanbau stetig gewachsen, und die Flächenanteile stoßen in einigen VeredÂlungsÂregionen pflanzenbaulich bereits an ihre Grenzen. Auch der Gesetzgeber hat reagiert und den Maisanteil im Biogassubstrat gedeckelt.
Für sich betrachtet ist der Mais zwar als Energielieferant derzeit unschlagbar, dennoch können angepasste Fruchtfolgen – je nach Standort und über mehrere Jahre gemittelt – durchaus ihr wirtschaftliches Optimum bei einem Maisanteil von deutlich unter den geforderten 60 Prozent haben. Das haben Untersuchungen des DLR Eifel gezeigt. Dort erreichten auf einem Mittelgebirgsstandort die Kleegras-Varianten mit einem Maisanteil von lediglich 17 Prozent in der Fruchtfolge die höchsten Methan-Erträge.
Aber nicht nur Methan kommt hinten aus der Biogasanlage heraus, sondern auch ein wertvolles Gärsubstrat, das in den Kreislauf des Betriebes zurückgeführt werden muss. Insbesondere bei Betrieben, die keine weitere Möglichkeit haben, die Abwärme ihrer Biogasanlage zu nutzen, kann eine Separierung der flüssigen Phase mit anschließender Trocknung des abgepressten Gärrestes ein lohnendes Verfahren darstellen. Der getrocknete Gärrest ist besser zu lagern, zu transportieren und auszubringen; die Nutzung der Abwärme ermöglicht es zusätzlich, in den Genuss des KWK-Bonus zu gelangen.
Dass auch das, was vorne in die Anlage hineinkommt, von guter Qualität sein muss, zeigt eine Versuchsreihe zur Pflanzenschutzintensität bei der BiomasÂseproduktion, deren Ergebnisse ebenfalls in unserem Schwerpunkt „Erneuerbare Energien“ ab Seite 18 vorgestellt werden.
Karsten Becker